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60 Jahre „Stimme der Freiheit und der Menschenrechte“

Zwei Drittel der Menschheit leben in Staaten, die das Grundrecht auf Presse- und Meinungsfreiheit verwehren. Für die Bürger dieser Länder liefert die Deutsche Welle seit 60 Jahren unabhängige Informationen.

Li Chengpeng, Gewinner des diesjährigen Bobs Awards
Li Chengpeng, Gewinner des diesjährigen Bobs AwardsBild: AFP/Getty Images

Im Februar 2013 schränkt die Regierung in Teheran den Zugriff der Bevölkerung auf das Internet weiter ein. Die Blockademaßnahmen betreffen auch das Online-Angebot der Deutschen Welle in der Sprache Farsi. Auch die Cyber-Polizei in Peking ergreift immer wieder rigorose Maßnahmen gegen das chinesische Angebot der DW. In Addis Abeba unterbricht die Regierung den Kurzwellenempfang von DW-Programmen.

Nur wenige Beispiele aus der 60-jährigen Geschichte des deutschen Auslandssenders, die zeigen, welchen Wert unabhängige Informationen in unfreien Gesellschaften haben.

Zeichen setzen für freiheitliche Werte

Doch die Menschen in Iran, Äthiopien und anderen Ländern finden Mittel und Wege zu unzensierten Informationen. Sie suchen verlässliche, unabhängige Quellen, um ein umfassendes Bild vom Weltgeschehen zu erhalten – und von den Vorgängen im eigenen Land. Die DW liefert hierzu Angebote: Sie fokussiert Themen, erweitert Sendezeiten, verbessert die Ausstrahlung oder startet neue Programmsprachen: Für die Krisenregion Balkan legt die DW 1992 ein Programm auf Albanisch auf. Wenig später beginnt sie mit Suchmeldungen für bosnische Flüchtlinge, aus denen bald ein eigenes Bosnisch-Programm entsteht.

Plattform für den Dialog der Kulturen

Als nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA die arabische Welt und Afghanistan in den Fokus der Weltöffentlichkeit geraten, verstärkt die DW auch für diese Regionen ihre Aktivitäten. Seit 2002 heißt Krisenrundfunk für die DW auch: Fernsehen. Ihrem Partnersender in der afghanischen Hauptstadt Kabul stellt sie vier Jahre lang Weltnachrichten und andere TV-Sendungen auf Dari und Paschtu zur Verfügung. Gleichzeitig bildet die DW Akademie afghanische Journalisten aus. Zuschauern von Marokko bis Saudi-Arabien bietet die DW seit 2002 ebenfalls ein TV-Programm in ihrer Sprache. Ein Beitrag zum Dialog mit der islamischen Welt – und zur Konfliktprävention. Das arabische TV-Angebot baut die DW nach 2002 kontinuierlich aus – bis auf zehn Stunden heute. „Stimme der Freiheit und Menschenrechte“ für Menschen in unfreien Gesellschaften, „Plattform für den Dialog der Kulturen“ – zwei Funktionen, in denen sich die Deutsche Welle über Jahrzehnte weltweit hohe Reputation erworben hat. Und vor allem Glaubwürdigkeit. Das prägt auch das Deutschlandbild.

Einsatz zur Stärkung der Zivilgesellschaft

Die Deutsche Welle bezieht Position. Ihre Berichterstattung spiegelt die freiheitlich-demokratischen Grundsätze wider, denen die DW von Auftrag und Selbstverständnis her verpflichtet ist. In Selbstbewusstem, auch selbstkritischem Dialog vertritt sie den deutschen und europäischen Wertekanon und setzt sich für die Stärkung der Zivilgesellschaft ein. Über gesellschaftliche Aspekte in Deutschland – Gleichberechtigung, demografische Entwicklung und Integration – berichtet sie differenziert. So regt die DW ihr weltweites Publikum zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Alltag an.

Die Deutsche Welle ist nicht Partei. Ob die Veränderungsprozesse in der arabischen Welt, das wirtschaftliche Wachstum in Asien und Lateinamerika, Europas Krisen und Afrikas Streben nach eigenständiger Entwicklung: Sie begleitet die Ereignisse umfassend, kritisch und fair. Dabei lässt sie auch solche Stimmen zu Wort kommen, denen dies im eigenen Land verwehrt wird, und ordnet diese Meinungen ein.

Das ist auch Ziel des internationalen Wettbewerbs The Bobs – Best of Online Activism. Die Deutsche Welle setzt mit dieser Auszeichnung ein weltweit beachtetes Zeichen für die Meinungsvielfalt und Medienfreiheit. Zu den Preisträgern gehören der chinesiche Blogger, Autor und Gesellschaftskritiker Li Chengpeng, der iranische Blogger Arash Sigarchi, die tunesische Bloggerin Lina Ben Mhenni, die Macher der ägyptischen Facebook-Seite „We are all Khaled“ und die kubanische Bloggerin Yoanni Sánchez. Sanchez konnte ihren Preis von 2008 im Rahmen der re:publica 2013 in Berlin entgegennehmen.