Geolocation leicht gemacht mit dem DW-Tool SPOT

9. Januar 2025

Mit dem neuen Tool lässt sich einfacher denn je herausfinden, wo genau ein Bild aufgenommen oder ein Video aufgezeichnet wurde. Die Betaversion steht ab sofort allen Interessierten zum Testen zur Verfügung.

Zu ermitteln, wo ein Bild oder Video aufgenommen wurde, ist ein wichtiger Schritt für die digitale Verifizierung, die ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Journalistinnen und Journalisten ist. So können sie den Kontext für ihre Berichterstattung schaffen und Fehlinformationen entlarven. Aber es erfordert Geduld, Ausdauer, Beharrlichkeit und manchmal ein wenig Hilfe. Aus diesem Grund hat das Team von DW Research and Cooperation Projects SPOT entwickelt – ein KI-Tool, das den Nutzenden hilft, genau den Ort zu finden, den sie suchen.

So funktioniert es: Einfache Eingabeaufforderung für KI

Durch Eingabeaufforderungen in natürlicher Sprache können Nutzende die markanten geografischen Merkmale beschreiben, die sie auf einem Bild sehen, z. B. Sehenswürdigkeiten, Infrastruktur oder besondere Gebäude. Wenn Nutzende dann Informationen über die Entfernungen zwischen den Merkmalen im Bild hinzufügen, zeigt SPOT mögliche Übereinstimmungen mit OpenStreetMap-Daten an. Ein Prompt könnte beispielsweise so lauten: "Finde mir ein italienisches Restaurant in Düsseldorf, das 50 Meter von einer Bushaltestelle und 150 Meter von einem Park entfernt ist."

Wilfried Runde, DW Head of Research and Cooperation Projects: "SPOT ist eine unglaublich nützliche, hochmoderne Implementierung von KI-Technologien in journalistischen Arbeitsabläufen. Die Vereinfachung des Geolokalisierungsprozesses spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Genauigkeit der Berichterstattung."

Mit dem Aufstieg von KI und Medienmanipulation bieten Tools wie SPOT eine wichtige Verifizierungsebene, um die Integrität des Journalismus zu wahren. Und da soziale Netzwerke immer weniger gegen Falschinformationen auf ihren Plattformen unternehmen, ist es für unabhängige Medien wie die DW umso wichtiger, in Sachen Verifizierung mit gutem Beispiel voranzugehen. SPOT nutzt künstliche Intelligenz, um nicht nur den Verifizierungsprozess zu optimieren, sondern die Überprüfung auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, darunter Citizen Journalists und der Wissenschaft.

Für die DW hat die Verbesserung und Bereitstellung öffentlich zugänglicher Tools und Workflows zur Verifizierung digitaler Medien höchste Priorität, um sicherzustellen, dass im digitalen Raum korrekte Informationen die Oberhand behalten.

Beta-Version steht allen zum Testen zur Verfügung

Neugierig, wie es funktioniert? SPOT ist jetzt als kostenlose Beta-Version über https://findthatspot.io/ verfügbar. Nutzende können sich mit ihrem GitHub- oder Google-Konto anmelden und mit der Suche beginnen.

SPOT wird vom Deutschen Staatsministerium für Kultur und Medien (BKM) über das KID2-Projekt (Künstliche Intelligenz gegen Desinformation #2) mitfinanziert.