"Natürlich herrscht Krieg"
Natürlich herrschen in Afghanistan kriegsähnliche Zustände. Finde ich ja toll, dass der Verteidigungsminister das nun auch mitbekommen hat. Die Bundeswehr dient der Verteidigung unserer eigenen Landesgrenze und die verläuft nicht dort. Also gehören die Soldaten dort sofort abgezogen. (Elli Sturm, Deutschland)
Da spricht die Kanzlerin Merkel von einem hinterhältigen Angriff der Taliban, der Verteidigungsminister von Verhöhnung. Was haben die Leute denn gedacht? Dass die Taliban ihre Angriffe vorher ankündigen? Hat denn die NATO ihren Angriff auf die zwei entführten Tankwagen vorher angekündigt? Und welchen Eindruck macht dieser Krieg denn auf die afghanische Bevölkerung? (Martin Trittelvitz, Deutschland)
Die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan sind, wenn man es sich ganz genau betrachtet, nicht in einem kriegsähnlichen Zustand, sondern in einem Krieg. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Gegner, die Taliban, sich nicht an die Genfer Konvention halten, da sie sich nicht uniformieren und mit unkonventionellen Waffen töten. Das heißt, die Soldaten wissen leider manchmal nicht, wer der Gegner nun wirklich ist und wer der Freund. Seit der Bombardierung der Tanklastzüge bei Kundus sind die deutschen Soldaten total verunsichert. Die Schuld an den Vorfällen in den vergangenen Monaten sehe ich auch bei der Bundesregierung und der Opposition. Das Bundeswehrmandat hätte von Anfang an auf einen Krieg aufgebaut werden müssen. Dadurch hätten die deutschen Soldaten und die Soldaten der ISAF mehr Rechte und alle Vorfälle hätten als sogenanntes "Corporal Damage" betrachtet werden können. Hat die Welt noch immer nicht festgestellt, dass man in Afghanistan sich in einem "Bewaffneten Konflikt", sprich Krieg befindet? (Norbert Goeltzer, Indonesien)