50 Jahre kubanische Opposition
5. Januar 2009Wieder hat Kubas Präsident Raúl Castro eine Reform eingeleitet. Ab sofort dürfen die Kubaner ihre Häuser selber bauen. Das gab es in den letzten 50 Jahren nicht. Da lag der Hausbau allein in der Hand der Regierung. Doch der Bruder von Fidel Castro steht für einen sanften Reformkurs, langsam versucht er, den Inselstaat wirtschaftlich zu öffnen.
Politisch allerdings ist von Reformen wenig zu spüren. Kritische Stimmen müssen nach wie vor drakonische Strafen fürchten. Einer der bekanntesten Kritiker ist Oswaldo Payá Sardiñas, Gründer der Christlichen Befreiungsbewegung. Payá war einer der Initiatoren des Proyecto Varela, bei dem im Rahmen der kubanischen Verfassung Unterschriften für ein Gesuch um Gesetzesänderungen gesammelt wurden. Nun lässt er das Projekt wieder aufleben.
"Eine andere Welt ist möglich!"
Am ersten Januar 1994, vor 15 Jahren, trat zwischen den USA, Kanada und Mexiko die nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA in Kraft. Gleichzeitig besetzte die sogenannte Zapatistische Befreiungsarmee mehrere Städte im südöstlichen Bundesstaat Chiapas. Nicht nur, um gegen die NAFTA zu protestieren - die linksgerichtete Guerilla-Organisation wollte generell auf die massive soziale Ungleichheit und Armut in Mexiko aufmerksam machen. Zum ersten Mal verschaffte sich damit die indigene Landbevölkerung Gehör. Die Zapatistas sind seitdem weit über Mexiko hinaus zu einem Symbol geworden: gegen eine neoliberale Politik und für mehr Selbstbestimmung.
Das Obama-Jahr
Keine Person wird das Jahr 2009 prägen wie er: Barack Obama. Die Tribünen für die feierliche Vereidigung vor dem Kapitol in Washington sind schon aufgebaut: Am 20. Januar tritt er dort als erste schwarze US-Präsident sein Amt an - und keiner kann sagen, was eigentlich riesiger ist: die Probleme, die Barack Obama lösen muss, oder die Erwartungen, die die Menschen in ihn setzen?!
Redaktion: Anne Herrberg