7 Felder, auf denen sich die ESA in Zukunft engagieren will
Mit Beginn des neuen Jahrzehnts setzt sich die Europäische Weltraumorganisation neue Ziele. Neben einem verstärkten Interesse am Mond steht dabei auch unserer eigener Planet im Fokus.
Ein Tor zum Universum
In den 2020er Jahren soll Gateway gebaut werden, eine Weltraumstation, die um den Mond kreist. Von dort soll nicht nur unser Trabant genauer untersucht werden, die Station soll auch als Basis für Erkundungsflüge in den entfernteren Weltraum dienen. Ein anderer Vorstoß dieser Art ist die Sonde JUICE, die im Jahr 2022 zum Jupiter reisen soll.
Alle an Bord
Die ESA will im nächsten Jahrzehnt weiter gehen als je zuvor. Das gilt auch für die europäischen Astronauten. Jeder von ihnen soll die Möglichkeit haben, zwei Mal ins All zu fliegen. Dazu sollen in den nächsten Jahren auch Reisen zum Mond gehören, zum Beispiel für den deutschen Matthias Maurer (im Bild). Europäische Astronauten sollen auch bei der geplanten NASA Mars-Mission dabei sein.
Neue Trägersysteme und Raumfahrzeuge
Ab Ende 2020 soll die Ariane 6 als neuer europäischer Träger Nutzlasten ins All bringen. Mit der Trägerrakete will sich die EU ihren unabhängigen Zugang zum Weltraum sichern. Zum Beispiel für den Start von Satelliten oder Sonden. Die ESA arbeitet außerdem am Space Rider, einem unbemannten, wiederverwendbarem Weltraumlabor, das nach getaner Mission zur Erde zurückkehrt und seine Proben abliefert.
Der Aufbau eines Weltraum-Netzwerks
Die ESA plant den Aufbau des ersten 5G-fähigen Satellitensystemes. Dadurch soll ein "Netzwerk am Himmel" geschaffen werden. Es sei die neue Generation der drahtlosen Kommunikation, bei der alles verbunden ist, überall, zu jeder Zeit. Beängstigend oder großartig? Wir können uns nicht entscheiden.
Können wir Asteroiden auf Kollisiionskurs stoppen?
Um herauszufinden, was es braucht, um einen Asteroid von seiner Bahn abzulenken, planen NASA und ESA eine Erkundungs-Mission. Ziel ist der Asteroid Didymos mit seinem Mond Didymoon. Dabei soll die NASA-Sonde DART mit über 6 km/s direkt in den Mond geschossen werden. Die HERA-Mission der ESA soll danach vermessen, welchen Einfluss der Zusammenstoß auf die Flugbahn hatte.
Die Vermessung der Welt
Die Europäische Weltraumorganisation hat nicht nur große Pläne für die Weltraumforschung. Sie will auch besser verstehen, was auf der Erde passiert. Der Blick aus dem All kann uns helfen, Entwicklungen zu beobachten, die vom Boden aus schwer zu erfassen sind - wie die Versauerung der Ozeane, die Ausbreitung von Waldbränden und die Auswirkungen von Naturkatastrophen.
Aktiv gegen den Weltraumschrott
Seit Beginn der Raumfahrt im Jahr 1957 nimmt der Weltraumschrott unaufhaltsam zu. Dagegen will die ESA jetzt verstärkt mit einer aktiven Mission zur Entfernung des Weltraummülls vorgehen. Mehr als 34.000 Objekte, die größer als 10 cm sind, umkreisen die Erde. In Zukunft sollen diese möglichst eingefangen und beseitigt werden. Denn Kollisionen könnten zu einer gefährlichen Kettenreaktion führen.