Amerika bibbert
5. Januar 2014Ein eisiger Winter hält weite Teile der USA fest im Griff. Nach den Schneestürmen im Nordosten zum Jahreswechsel kommt jetzt noch arktische Kälte hinzu, die sich vom Mittleren Westen in den schneegeplagten Nordosten ausdehnt.
Minus 50 Grad!
Meteorologen prognostizieren für Sonntagnachmittag (Ortszeit) in einem Gebiet von Montana bis Michigan Rekord-Minustemperaturen von minus 23 bis minus 29 Grad, nachts könnte das Thermometer dort sogar auf minus 34 Grad fallen. Durch den sogenannten "Windchill" dürften die gefühlten Temperaturen dem Wetterdienst zufolge sogar bei minus 45 bis minus 50 Grad Celsius liegen. Bei ungeschützter Haut könne es schon nach fünf Minuten zu Erfrierungen kommen, warnen Experten.
Die Behörden betroffener Bundesstaaten riefen deren Bewohner auf, bei der klirrenden Kälte zuhause zu bleiben und Vorräte anzulegen. In New York und New Jersey wurde sogar der Notstand ausgerufen. Die Rekordwerte veranlassten Minnesotas Gouverneur Mark Dayton zu dem seltenen Schritt, gleich im gesamten Bundesstaat für Montag den Schulunterricht buchstäblich auf Eis zu legen. Das letzte Mal geschah das in einem Schneesturm im Jahr 1997.
Winterliches Chaos
In Metropolen und an Verkehrsknotenpunkten werden Autofahrer und Reisende auf eine harte Probe gestellt. Weil Flugzeuge auf den vereisten Pisten nicht starten oder landen konnten, sitzen weiter Tausende Menschen an Flughäfen fest. Der Wintereinbruch führte auch zu Hunderten Unfällen, etliche Menschen kamen ums Leben. In New York trug der Wind die Schneemassen bis weit in die U-Bahnhöfe und sorgte für verschneite Bahnsteige im Untergrund.
Während die Amerikaner zitterten und bibberten, bot sich aus dem Weltraum ein wunderschöner Anblick der Schneemassen. Aktuelle Aufnahmen eines Satelliten der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigen Nordamerika aus dem All - weite Teile komplett in weiß.
wa/qu (dpa, rtr, afp)