Amerika-Gipfel mit vielen Gesichtern
Panama-Stadt ist der Veranstaltungsort des 7. Amerika-Gipfels, der vor allem wegen der erstmaligen Teilnahme Kubas im Fokus steht. Doch das ist nur ein Thema von vielen.
Stabiler Gipfelort
Panama-Stadt, Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates, richtet den 7. Amerika-Gipfel aus. Der Ort liegt am pazifischen Ozean und ist das Wirtschafts- und Finanzzentrum des Landes. Die Stadt zählt rund 1,5 Millionen Einwohner. Hochhäuser von Banken, Versicherungen und Hotels prägen das Stadtbild. Panama gilt - für lateinamerikanische Verhältnisse - als wirtschaftlich und politisch stabil.
Der Ort des Geschehens
Im ATLAPA Convention Center im Stadtzentrum findet der eigentliche Gipfel statt. 35 Staats- und Regierungschefs sind eingeladen. Der Gipfel wird von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ausgerichtet und findet alle drei Jahre statt.
Großer Medienauflauf
Das Medieninteresse am Gipfel ist enorm. Hunderte von Journalisten sind angereist, um ihre Nachrichten, Analysen und Hintergründe vom Ablauf der Ereignisse in die Welt zu verbreiten.
Erstmals mit Kuba
Zum ersten Mal darf auch Kuba an dem Gipfel teilnehmen. Bislang haben die USA und Kanada dies verhindert. Vor der kubanischen Botschaft in Panama-Stadt kam es zu ein paar Prügelleien zwischen Anhängern von Raul Castro und seinen Gegnern.
Kubanische Zwischenfälle
Die kubanische Botschaft in Panama-Stadt wird streng bewacht, der Verkehr umgeleitet. Dass auch viele kubanische Dissidenten zum Gipfel gereist sind, ist den offiziellen Vertretern Havannas ein Dorn im Auge. Immer wieder kommt es deshalb zu Zwischenfällen zwischen angereisten Anhängern und Gegnern der kubanischen Regierung.
Prominente Vertreter der Zivilgesellschaft
Zum Gipfel reisen nicht nur Politiker an. Auch die Vertreter der Zivilgesellschaft sind eingeladen. Besonders prominent: Lilian Tintori, Frau des bekannten Oppositionsführers in Venezuela, Leopoldo Lopez. Aus politischen Gründen wurde er vor 14 Monaten in Caracas festgenommen. Seitdem kämpft sie für die Freilassung ihres Ehemannes.
Ungleichheit in Panama
Eigentlich geht es beim Amerika-Gipfel um das Thema soziale Ungleichheit. Die Staats- und Regierungschefs wollen bessere Lebensbedingungen für alle Amerikaner erreichen. Ein wichtiges Thema - auch in Panama. Die oberen zehn Prozent der Bevölkerung haben 40 Prozent des Gesamteinkommens, die unteren zehn besitzen gerade einmal 1,1 Prozent. Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier besonders groß.
Kinderarbeit in Panama
Laut UNICEF ist auch die Kinderarbeit ein großes Problem in Panama. Sie schätzt, dass 50.000 der im Land lebenden Kinder auf Zuckerrohr-, Kaffee- oder Bananenfarmen ausgebeutet werden. Viele Minderjährige arbeiten in Fabriken oder in der Fischereiindustrie.
Kaum Aussicht auf Verbesserung
Jedes zweite Kind unter fünf Jahren lebt in Panama in Armut. Viele dieser Kinder haben eine indigene Herkunft. Auf dem Amerika-Gipfel soll das Thema Kinderarbeit diskutiert werden. Doch nur wenige Beobachter glauben, dass sich an der Situation etwas ändern wird.