Baez und Weiwei gewürdigt
21. Mai 2015Mit dem "Ambassador of Conscience Award" würdigt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Aktivisten und Künstler, die sich durch ein herausragendes und langjähriges Engagement für die Menschenrechte auszeichnen. Zu den Laudatoren auf der Preisverleihung am Donnerstagabend (21. Mai) in Berlin gehörten unter anderem die US-Sängerin Patti Smith und der designierte Volksbühnen-Intendant Chris Dercon.
Der "Ambassador of Conscience Award" ist laut Amnesty International eine Ehrung für einzigartige Menschen, die mit Talent und Engagement andere dazu anspornen, Ungerechtigkeit persönlich zu nehmen. Joan Baez und Ai Weiwei seien eine "Inspiration für tausende Menschenrechtsaktivisten, in Amerika, Asien und darüber hinaus", sagt Salil Shetty, Internationaler Generalsekretär von Amnesty International.
Die Folksängerin und Aktivistin Joan Baez ist seit den sechziger Jahren eine Ikone der Bürgerrechts- und der Friedensbewegung in den USA. Sie setzt sich unter anderem auch für die Rechte Homosexueller ein und protestiert gegen den weltweiten Einsatz von Folter. Ai Weiwei kämpft mit seiner Kunst unter Einsatz seines Lebens seit Jahrzehnten für Meinungsfreiheit in seiner Heimat China.
Im Vorfeld der Verleihung demonstrierten Patti Smith und Chris Dercon, der aktuell Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London ist, in Berlin für die Freilassung des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi. Zusammen mit Badawis Ehefrau Ensaf Haida forderten sie am Potsdamer Platz auch die Freilassung von Ai Weiwei.
Dercon, der den Preis für den abwesenden Ai Weiwei entgegennehmen wird, sagte bei einer Pressekonferenz: Ai Weiwei wird diesen Preis dazu nutzen, das Schicksal jener in den Mittelpunkt zu stellen, die viel mehr aufgeben mussten als er selbst. Er will ein echter Botschafter sein und weiter seine Meinung sagen."
Patti Smith lobte Joan Baez mit den Worten: "Bestimmte Aufgaben erfordern einen bestimmtem Typ Mensch, der bereit ist immer wieder zu verlieren, bis er einen kleinen Sieg erringt. Darum bin ich einer echten Aktivistin wie Joan so dankbar."
pj/so (dpa/www.amnesty.de)