Asiens Börsen geben weiter nach
25. Juni 2013In Tokio schlossen der Nikkei und der breiter gefasste Topix-Index mit jeweils rund einem Prozent im Minus. In China rutschte der Shanghai Composite Index zweitweise um fünf Prozent ab, konnte sich dann aber wieder erholen und ging mit minus 0,2 Prozent aus dem Handel bei 1959 Punkten. Das war der niedrigste Schlussstand seit Januar 2009. In Südkorea und Australien gaben die Börsen ebenfalls nach. Dagegen legte der Hongkonger Hang-Seng-Index einen halben Prozentpunkt zu.
Unterdessen versuchte die chinesische Notenbank, Sorgen vor einer Kreditklemme zu zerstreuen. Die aktuellen Liquiditätsrisiken seien kontrollierbar, sagte ein Vertreter der People's Bank of China auf einer Pressekonferenz in Shanghai. Der jüngste Anstieg der Geldmarktsätze, also der Zinsen, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen, sei nur vorübergehend, so der Sprecher.
Die chinesischen Aktien hatten am Vortag den größten Einbruch seit vier Jahren hinnehmen müssen. Vor allem Bankaktien waren betroffen.
Geldflut versiegt
Grund für die Kursverluste sind Sorgen über eine mögliche Kreditklemme in China. Die Bank of China hatte am Montag (24.06.2013) ausgeschlossen, die Märkte weiter mit Geld zu fluten. Die Zentralbanker forderten die Kreditinstitute der Volksrepublik zudem auf, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen und die Liquidität zu verbessern.
In der vergangenen Woche war der chinesische Interbankenmarkt praktisch zum Stillstand gekommen. Chinesische Banken haben Angst, sich gegenseitig Geld zu leihen. Das große staatliche Geldhaus Bank of China sah sich sogar genötigt, Gerüchte über seine Zahlungsunfähigkeit zu dementieren. Zuletzt waren die Geldmarktsätze allerdings wieder gesunken.
Eine geringere Kreditvergabe der Banken könnte sich negativ auf das chinesische Wirtschaftswachstum auswirken. Zudem könnten Chinas wichtigste Handelspartner wie Japan und Südkorea und letztlich die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden, sagten Händler.
bea/qu (reuters, dpa)