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Astrazeneca nimmt seinen Corona-Impfstoff vom Markt

8. Mai 2024

Einst Hoffnungsträger im Kampf gegen COVID-19, dann umstrittenes Mittel, am Ende ein Ladenhüter: Der britische Impfstoff "Vaxzevria" ist jetzt Medizingeschichte.

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Vaxzevria
Astrazeneca-Impfstoff "Vaxzevria": Zulassung auf Wunsch des Herstellers entzogenBild: Nick Potts/PA Wire/empics/picture alliance

Der Pharmakonzern Astrazeneca nimmt seinen Corona-Impfstoff vom Markt - aus wirtschaftlichen Gründen. Es gebe mittlerweile einen Überschuss an Impfstoffen gegen das Coronavirus und das habe zu einem Rückgang der Nachfrage nach dem Mittel "Vaxzevria" geführt, teilte das britische Unternehmen mit. Der Impfstoff werde daher "nicht mehr hergestellt oder geliefert". Am Dienstag hatte bereits die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) auf ihrer Website mitgeteilt, dass die Marktzulassung für das Mittel auf Wunsch des Herstellers zurückgezogen worden sei.

Astrazeneca war einer der ersten Hersteller, die einen Corona-Impfstoff auf den Markt brachten. Dabei handelt es sich um eine auf Vektorviren basierende Impfstoff-Art, die schon vorher gegen andere Erkrankungen zugelassen war. Mittlerweile existiert eine Reihe von Vakzinen, besonders der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer wurde erfolgreich.

Furcht vor seltenen Nebenwirkungen

Sehr seltene Komplikationen nach der Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffs führten in den vergangenen Jahren dazu, dass sich Impfwillige eher anderen Präparaten zuwandten. Medienberichten zufolge hat der Arzneimittelhersteller in Gerichtsunterlagen eingeräumt, dass der Impfstoff "Vaxzevria" Nebenwirkungen wie Blutgerinnsel und eine niedrige Zahl von Blutplättchen verursacht.

Impfung mit Vaxzevria in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern(05.03.2021)
Impfung mit Vaxzevria in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern (2021): Blutgerinnsel als äußerst seltene NebenwirkungBild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Nach der weltweiten Aufhebung der strikten Pandemie-Regeln ebbte die Nachfrage nach dem Astrazeneca-Impfstoff dann noch einmal deutlich ab. Wie aus informierten Quellen verlautete, gab es schon "seit einiger Zeit" keine Verkäufe mehr.

Der britische Konzern begann nun nach eigenen Angaben bereits damit, das Mittel in Europa, im Nahen Osten und im arabischen Raum vom Markt zu nehmen. Das Unternehmen will mit weiteren Behörden zusammenarbeiten, um die Rücknahme der Marktzulassung einzuleiten und zwar dort, wo künftig keine kommerzielle Nachfrage nach "Vaxzevria" mehr zu erwarten sei.

Zugleich zeigte sich das Unternehmen "unglaublich stolz", zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beigetragen und Leben gerettet zu haben. Weltweit wurden demnach im Laufe der Pandemie über drei Milliarden Impfdosen ausgeliefert. Nun aber wolle Astrazeneca dieses "Kapitel abschließen".

AR/sti (afp/rtr)