Ausblick: Das Sportjahr 2014

Die Deutschen müssen sich bei der Europameisterschaft Mitte Januar mit der Zuschauerrolle begnügen. Zum ersten Mal findet das Kontinentalturnier ohne ein DHB-Team statt - der Weltmeister von 2007 hat die Qualifikation vergeigt. Der Titelverteidiger ist diesmal auch gleichzeitig der Gastgeber: Es ist Dänemark.

Zum ersten Mal werden die Winterspiele in einer subtropischen Region ausgetragen: in der russischen Stadt Sotschi am Schwarzen Meer. Einen Rekord hat Russland schon vor dem Beginn Mitte Februar aufgestellt: Es werden die teuersten Spiele, die es bisher gab. 10,6 Milliarden Euro waren veranschlagt, nun sind die Kosten auf das Fünffache gestiegen.

Einen Monat später kämpfen in denselben Sportanlagen die Athleten mit einer körperlichen Behinderung um Olympiamedaillen. Beim Monoski beispielsweise rasen die Sportler mit 110 km/h die Abhänge herunter. Doch es geht nicht nur um sportliche Erfolge, sondern auch um die gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung des Behindertensports.

Falls die Bewohner von Sotschi immer noch nicht genug vom Sport haben: Ab dem nächsten Jahr werden dort auch Formel-1-Rennen ausgetragen. Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich die Baustelle schon mal genauer angeschaut. Doch die Fahrer müssen sich nicht nur auf eine neue Strecke einstellen - auch in Sachen Technik und Aussehen der Wagen ändert sich einges.

Wer deutscher Meister wird, ist eigentlich gar nicht mehr die Frage. Sondern: wie früh? Erst am 34. und damit letzten Spieltag am 10. Mai? Wohl kaum. In der vergangenen Saison feierte der FC Bayern München bereits sechs Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft. Spannend ist, welche Vereine sich für die Champions League qualifizieren.

Dass es erneut ein rein deutsch-deutsches Finale gibt, ist sehr unwahrscheinlich. Vorjahressieger Bayern München - hier Arjen Robben mit dem Pokal - macht sich jedoch erneut berechtigte Hoffnungen auf das Finale am 24. Mai, das diesmal in Lissabon stattfindet.

Zum ersten Mal spielen die Frauen- und Männerteams an demselben Spielort um den WM-Pokal: in Den Haag in den Niederlanden. Die Gastgeber gehören Anfang Juni jeweils auch zum Favoritenkreis. Darunter mischen sich aber auch die beiden deutschen Teams, wobei die Herren als amtierende Olympiasieger wohl etwas bessere Chancen haben.

Zum zweiten Mal nach 1950 ist Rekordweltmeister Brasilien Ausrichter der Weltmeisterschaft, die von Mitte Juni an einen Monat dauert. 32 Teams sind dabei, zum ersten Mal nimmt Bosnien-Herzegowina teil. Bei den vergangenen beiden Turnieren hat Spanien jeweils gejubelt. Deutschland, zuletzt 1990 Weltmeister, muss in den Gruppenspielen gegen Portugal, Ghana und die USA ran.

Das Rasenturnier in London ist von den vier Tennis-Grand-Slams (Australian -, French - und US-Open) das älteste und prestigeträchtigste. Im vergangenen Jahr zeigte die Deutsche Sabine Lisicki eine grandiose Vorstellung, bis sie im Endspiel von der Französin Marion Bartoli gestoppt wurde. Bei den Männern gewann zuletzt Andy Murray.

Es ist das wichtigste Etappen-Radrennen der Welt und das Sportereignis, das wohl am meisten unter der Dopingproblematik zu leiden hat. Nach dem Sieg von Chris Froome sind die Engländer im Radsportfieber - um so schöner, dass diesmal die Tour im Juli in Leeds startet. Nach drei Teilstrecken verläuft die Rundfahrt im Juli dann im Uhrzeigersinn durch Frankreich, Belgien und Spanien.

Das Concours Hippqiue International Officiell (11.-20.07.2014) gilt als das weltweit größte Reitsport-Ereignis. Nirgendwo sonst kommen so viele Reiter, Fahrer und Pferde in den fünf Disziplinen Springen, Dressur, Vielseitigkeitsrennen, Voltigieren und Gespannfahren zusammen. Deshalb wird es auch als das Weltfest des Pferdsports bezeichnet.

Die Erwartungen an die deutschen Athleten bei der Europameisterschaft in Zürich im August sind groß: Bei der letzten EM vor zwei Jahren holte der Deutsche Leichtathletik-Verband sechs Goldmedaillen und war damit die beste Nation. Robert Harting ist im Diskuswerfen amtierender Europa- und Weltmeister und will natürlich seinen Titel verteidigen.

Oh je. Da findet nun endlich wieder eine Europameisterschaft im eigenen Land statt, und die Chancen auf Edelmetall sind mau. "Das Gesamtniveau ist derzeit eher durchschnittlich mit positiven Tendenzen nach oben", erklärt Chefbundestrainer Henning Lambertz. Nach dem Karriereende von Britta Steffen ist ihr Freund Paul Biedermann derzeit der einzige deutsche Schwimmer auf internationalem Niveau.

Auch wenn die USA Titelverteidiger und eigentlich immer der Top-Favofit sind: Die Spanier machen sich durchaus berechtigte Hoffnung, nach 2006 erneut Weltmeister zu werden. Diesmal haben sie nämlich Heimvorteil. Das deutsche Team hatte sich sportlich nicht qualifzieren können, hat jedoch eine Wildcard bekommen - in der Hoffnung, dass der deutsche NBA-Star Dirk Nowitzki dabei sein wird.