Berlin rollt den roten Teppich für die Europäischen Filmpreise aus
Wer hat Chancen auf die European Film Awards? Auch dieses Jahr blickt die Filmwelt wieder gespannt nach Berlin, wo die Preise der Europäischen Filmakdademie am Samstag (12.12) verliehen werden.
"Victoria" - bester Film?
"Victoria" von Regisseur Sebastian Schipper könnte gleich in drei Kategorien abräumen: Schipper ist in der Kategorie "Bester Regisseur" im Rennen, Hauptdarstellerin Laia Costa kann sich Hoffnungen machen, als "Beste Schauspielerin" ausgezeichnet zu werden und zusätzlich winkt noch der Preis für den "Besten Film".
Nach dem Preis ist vor dem Preis
Bereits auf der diesjährigen Berlinale wurden Regisseur Sebastian Schipper - hier mit Trophäe - und Hauptdarsteller Frederick Lau für "Victoria" gefeiert. Der Film ist 148 Minuten lang und wurde in einer einzigen Einstellung gedreht.
Heiter melancholisch
In Grímur Hákonarsons "Rams" geht es nicht nur um isländische Schafe, sondern auch um Traditionen, Landleben und Familienbande. Ein heiter-melancholischer Film über das Leben – nicht nur in Island. Ebenfalls nominiert in der Kategorie "Bester Film".
Ewige Jugend
In "Ewige Jugend" lässt der Italiener Paolo Sorrentino zwei betagte Protagonisten (Michael Caine und Harvey Keitel) auf das Leben, die Kunst, ihre Kinder und die wenige Zeit, die ihnen noch bleibt, blicken. Nominiert in der Kategorie "Bester Film".
Traum von der Freiheit
Eine ungewöhnliche Geschichte des Erwachsenwerdens erzählt die türkisch-französische Regisseurin Deniz Gamze Ergüven. Ihr Film "Mustang" handelt von jungen Waisenmädchen, die davon träumen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Aber Onkel und Großmutter sind den Traditionen verhaftet und wollen sie zwangsverheiraten.
Partnerbörse
Auch "The Lobster" ist für den "Besten Film" nominiert. In Yorgos Lanthimos Geschichte werden einander völlig fremde Menschen in einem Hotel zusammengebracht, um einen Partner zu finden. Wem das nicht gelingt, der wird in ein Tier verwandelt. Der Film ist in drei weiteren Kategorien nominiert: Beste Regie, Bestes Drehbuch (Yorgos Lanthimos, Efthimis Filippou), Bester Schauspieler (Colin Farrel).
Das brandneue Testament
Benoît Poelvoorde (God) kämpft nicht nur mit göttlichen Problemen. Der belgische Regisseur Jaco van Dormael vereinigt in "Das brandneue Testament" eine skurrile Idee und schräge Charaktere voller Schwächen zu einer überzeugenden Gemengelage.
Sich selbst erfahren
Viel mehr als nur ein Tanzfilm: In "Dancing with Maria" zeigt Regisseur Ivan Gergolet, wie die 90-jährige argentinische Tänzerin Maria Fux allen Studenten die Möglichkeit gibt, über den Tanz eine Persönlichkeitserfahrung zu machen.
Durchbruch mit "Elser"
Bereits 2009 hatte Christian Friedel in "Das weiße Band" überzeugt. Nun dürfte ihm mit seiner Leistung als Widerstandskämpfer Georg Elser in "Elser" von Regisseur Oliver Hirschbiegel der Durchbruch gelungen sein. Er ist nominiert als Bester Schauspieler.
Gewinner des Abends?
"Im Sommer wohnt er unten" ist für den Kritikerpreis Fipresci nominiert, der sich jungen Talenten widmet und unter dem Titel "European Discovery" läuft. Regisseur Tom Sommerlatte erzählt von zwei Brüdern, die sich im Sommerhaus der Familie ihrer Vergangenheit stellen. Er kann sich Hoffnung machen, zu den Gewinnern des Abends zu gehören.
Christoph Waltz und Charlotte Rampling
Charlotte Rampling gehört zu den großen europäischen Stars und wird für ihr Lebenswerk geehrt. Die Engländerin arbeitet gern mit Autorenfilmern zusammen. Christoph Waltz wird für seinen Beitrag zum Weltkino geehrt. Er trat auch im neuen James Bond 007 - Spectre auf.