“Big Oil”: Das Geheimnis hinter dem Öl-Boom in den USA
Ölbortürme, so weit das Auge reicht! Wir reisen nach West-Texas an die Grenze New Mexicos. Fast die Hälfte des landesweit geförderten Öls stammt aus Texas, es ist zentral für die gesamte Wirtschaft – und steht für das große Geld.
Erdöl als Motor der Wirtschaft
Das hat auch den Ingenieur Hollis Eubanks nach Texas gelockt, er sagt: „Ich kenne Leute, die nicht einmal einen High-School-Abschluss haben und sechsstellig im Jahr verdienen“.
Doch das Öl-Geschäft hat auch seinen Preis. Harte Arbeit, Unsicherheit, ob der Boom anhält. Denn aufgrund neuer Technologien werden immer wieder Jobs gestrichen. Dazu das Problem der massiven Umweltverschmutzung. Viele Anlagen sind alt. Tausende alte Bohrlöcher sind nicht ordnungsgemäß verschlossen worden und vergiften den Boden mit Chemikalien. Das Gemisch unter der Erde kann sogar zu Explosionen führen.
Alte Bohrlöcher sind tickende Zeitbomben
Hollis Eubanks sagt, eine richtige Sicherung alter Bohrlöcher sei genauso wichtig wie das Bohren an sich, das sei aber oft nicht der Fall. Viele Landbesitzer in Texas leben auf tickenden Zeitbomben.
Hawk Dunlap kennt das Problem. Er repariert problematische Bohrlöcher, und das sind die meisten. Das kostet. Dunlap behauptet, würde man alle Bohrlöcher sanieren, könnte man die Ölkonzerne in den Ruin treiben.
Es gibt zwar staatliche Sanierungsprogramme, aber sie haben nicht annähernd genug Geld, am Ende zahlen die Steuerzahler. Die Öl-Lobby hält dagegen: Je mehr Öl gefördert wird, desto energieunabhängiger die USA
Laut einer Studie könnte Texas bis 2050 emissionsfrei werden, und die Wirtschaft würde sogar wachsen. Grund dafür ist auch die Zunahme von Jobs bei den erneuerbaren Energien.
Texas steht für seine Energieproduktion, doch trotz aller Versprechungen: das Herz für Öl und Gas schlägt hier höher als das für die Umwelt.