Bildfantasien für Kinder - Judith Kerr
Am 14. Juni 2013 wird Judith Kerr 90 Jahre alt. Erstmals widmet sich eine Ausstellung in Deutschland den Illustrationen der deutsch-britischen Autorin.
Ein Raubtier im Wohnzimmer
Gleich ihr erstes Kinderbuch wurde zum beliebtesten Bilderbuch Englands: In "Ein Tiger kommt zum Tee" (1968) bringt eine wilde Raubkatze eine Wohnung in Unordnung - Judith Kerrs Bilder zeigen hingegen etwas Anderes. Ironische Unterschiede zwischen Text und Illustration sind typisch für die Arbeit der Künstlerin.
Erzählerin und Zeichnerin
"Ich würde nie Worte für etwas benutzen, das die Kinder schon auf dem Bild sehen", sagt Judith Kerr. Die deutsch-britische Autorin, die am 14. Juni 2013 90 Jahre alt wird, schreibt und illustriert ihre Geschichten selbst. Ihr bekanntestes Kinderbuch basiert auf ihren Kindheitserinnerungen...
Abschied aus Deutschland
In "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" verarbeitet Kerr ihre Erfahrungen bei der Flucht ihrer jüdischen Familie 1933 aus dem nationalsozialistischen Berlin. Alleine in Deutschland wurde das Buch 1,3 Millionen Mal verkauft.
Mit Stipendium an die Kunsthochschule
Die Familie kam über Umwege nach London. Ihr Vater Alfred - in Deutschland ein bekannter Theaterkritiker - war in England zunächst bettelarm. Mit Hilfe eines Stipendiums konnte Judith (im Bild ganz rechts) an einem Kunst-College studieren. Das Zeichnen war seit ihrer Kindheit ihre große Leidenschaft.
Flucht als Abenteuer
"Kerr und ihr Bruder haben die Flucht nicht als Verlust, sondern als Abenteuer empfunden", sagt Ute Wegmann, Kuratorin der Ausstellung "Ein Leben mit dem rosa Kaninchen, Mog und den anderen". Bis zum 16. Juni zeigt das Bilderbuch-Museum Troisdorf bei Köln erstmals zahlreiche Original-Illustrationen aus den Büchern Kerrs.
Ein schusseliger Held
Darunter sind auch die frechen Bildergeschichten von Kater Mog. Die Inspiration dazu holte sich Kerr ab 1970 von ihrer eigenen Familienkatze. Auch hier zeigen die Bilder - im Gegensatz zum Text - was der Kater wirklich fühlt. Insgesamt 17 Bücher schrieb Kerr mit Mogs Abenteuern voll.
Die Omi-Gang
In Kerrs neustem Werk jagen rüstige, alte Witwen in London Diebe in die Flucht. Die Inspiration für "The Great Granny Gang" fand Kerr erneut im echten Leben: Die Damen sind ihre Freundinnen aus der Londoner Nachbarschaft.