Seitenhieb gegen Nordkorea
3. Juli 2014Xi Jinping ist seit März vergangenen Jahres im Amt. Als Ziel seiner ersten Reise auf die koreanische Halbinsel wählte er den Süden und nicht den Norden. Vor ihm hatte dies noch kein führender Politiker Chinas gemacht.
Peking missfällt die Politik Nordkoreas
Die Volksrepublik ist der wichtigste Verbündete des weithin abgeschotteten kommunistischen Regimes in Nordkorea. Zuletzt aber gab es zunehmend Anzeichen, dass Peking mit der konfrontativen Politik Pjöngjangs nicht einverstanden ist. Nord- und Südkorea befinden sich formal im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde.
Kim Jong Un muss sich in Geduld üben
In Seoul wird Xi mit seiner südkoreanischen Kollegin Park Geun-Hye zusammenkommen. Nach einem Besuch Parks in Peking im vergangenen Jahr ist es bereits das zweite Treffen der beiden. Dagegen muss Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un immer noch auf eine Einladung nach Peking warten.
Die ohnehin angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel hatte sich in den letzten Monaten verschärft. Im März testete Nordkorea eine großen Anzahl von Raketen und drohte mit einem neuen Atomtest. Xi und Park sprachen sich bei ihrem Treffen ausdrücklich gegen Nuklearwaffen auf der koreanischen Halbinsel aus.
Trotzreaktion
Am Montag schlug die nordkoreanische Führung dann Südkorea überraschend ein Ende der militärischen und verbalen Provokationen vor. Südkorea wies den Vorschlag jedoch als "unsinnig" zurück und forderte von Pjöngjang, "Ernsthaftigkeit" zu beweisen und sein Atomwaffenprogramm zu beenden. Am Mittwoch testete Nordkorea daraufhin erneut zwei Kurzstreckenraketen, vermutlich eine Trotzreaktion wegen des Besuch Xis in Seoul.
Neben dem Atomstreit stehen die Handelsbeziehungen zwischen Südkorea und China im Mittelpunkt. Beide Länder arbeiten an einem Freihandelsabkommen. China ist Südkoreas größter Handelspartner.
uh/mak (afp,dpa)