Comic in der DDR - Digedags und Abrafaxe statt Micky Maus
Verrückte Namen, bunte Bilder und utopische Städte - die Comic-Helden der DDR gingen schon vor über 60 Jahren auf abenteuerliche Reisen. Eine kleine Zeitreise in die Welt der Abrafaxe und Digedags.
Bunte Bilder im "Mosaik"
Das "Mosaik" ist das bekannteste und älteste deutsche Comic-Heft. 1955 entstand die erste Ausgabe, die von Hannes Hegen gezeichnet wurde. Die meisten Helden der DDR-Comics, wie die Digedags und Abrafaxe, kennt man aus dem "Mosaik". Abgeschottet vom Westen konnten in den 1950er Jahren eigene "Bildgeschichten", teilweise mit ideologischem Hintergrund, entstehen.
Überlebensgroß: Fix und Fax
Zeichner Jürgen Kieser erfand 1958 einen Dauerbrenner für das Comicmagazin "Atze": Fix & Fax. Die beiden grauen Mäuse erlebten monatlich Abenteuer auf zwei bis vier Farbseiten im Heft. Sie waren besonders beliebt für ihre gereimten Bildunterschriften. Matthias Wagner ist Kurator der aktuellen Ausstellung "Comic in der DDR" in Gera.
Vater der Abrafaxe
Lothar Dräger ist neben Zeichnerin Lona Rietschel der geistige Vater der beliebten Comic-Helden Abrafaxe, die ab 1975 in der Zeitschrift "Mosaik" ihre Vorgänger, die legendären Digedags, beerbten. Später textete Dräger auch die Abenteuer des tolpatschigen, aber liebenswerten Ritter Runkel.
Propagandainstrumente
Viele Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR richteten sich als Propagandainstrumente an Jungpioniere und Schüler, so auch die monatliche Kinderzeitschrift "Die ABC-Zeitung". Vertrieben wurde sie für 30 Pfennig am Kiosk, aber auch direkt über die Schulen. Die "ABC-Zeitung" wurde am 1. Juli 1946 erstmals gedruckt und war die erste Kinderzeitschrift der DDR.
"Comic in der DDR"
Ein Wiedersehen mit den Comic-Helden Fix und Fax, den Digedags und Abrafaxen gibt es vom 6. August 2016 bis zum 19. Februar 2017 im Stadtmuseum Gera in Thüringen. Rund 300 Exponate zu 90 verschiedenen Comic-Serien werden gezeigt.