Der philippinische Krieg gegen die Drogen — Tausendfache Trauer
Nachdem Duterte Präsident der Philippinen geworden war, setzte er den angekündigten blutigen Kampf gegen die Drogen in die Tat um. Die DW hat Familien getroffen, die ihre Angehörigen verloren haben.
Auf schmalen Schultern
Mimi Garcia hält die Bilder ihres Sohns Richard und ihrer Schwiegertochter Robilyn. Beide wurden von einer maskierten Bürgerwehr, den sogenannten Todesschwadronen, in ihrer Hütte in Caloocan getötet. Die arbeitslose Garcia muss ihre beiden Enkel nun alleine großziehen.
Gedenken
Die Bilder von Andres Fernandez und seinem Sohn Wesley stehen auf einem Altar ihrer Familie in Bagong Silang. Zwei maskierte Männer drangen am 4. Oktober 2016 in ihr Haus ein und richteten ihre Waffe auf Wesley. Er musste sich hinknien. Als Andres versuchte ihm zur Hilfe kommen wollte, wurden beide getötet.
Totenwache
Ein Kind des angeblichen Drogendealers Kenneth Trasmano zündet während der Totenwache eine Kerze an. Dieser soll sich bei einem Undercover-Einsatz des Drogendezernats gegen die Verhaftung gewehrt haben. Familie und Nachbarn sagen, die Polizei habe alle weggeschickt. Dann erst hätten sie Schüsse gehört.
Allein
Der Sohn von Joseph hält die Bilder seines Vaters und seines Großvaters Marcelo. Marcelo wurde bei einer Polizeirazzia im Haus erschossen. Der Vater wurde gefesselt und von der Polizei mitgenommen. Später wurde sein Leichnam am Straßenrand gefunden – "gerettet", wie es euphemistisch heißt.
Nachrichten ins Jenseits
Briefe von Kindern, die einen Elternteil im Drogenkrieg verloren haben. Die Briefe sind Teil einer Therapie der katholischen Gemeinde "Our Lady of Lourdes Parish" in Camarin.
Trauerzug
Familienangehörige und Freunde bei der Beerdigung von Rogelio Gilbuena und seiner Frau Jenny Royo, die mit mehreren Stunden Abstand und an verschiedenen Orten ermordet aufgefunden wurden. Vor ihrem Tod wurden beide gemeinsam in ihrem Haus von Männern verhaftet, die sich als Polizisten ausgaben.
Blumen für die Toten
Familienangehörige von extralegalen Hinrichtungen legen während des Abendmahls Blumen für ihre getöteten Angehörigen nieder.
Ruf nach Gerechtigkeit
Diese Frau hat ihren Mann Luis und ihren 19-jährigen Sohn Gabriel verloren. Bis zur Beerdigung war sie stoisch. Doch danach war alles anders. "Ich habe ständig nach ihnen gesucht und konnte nicht aufhören zu weinen. Als wäre ich verrückt geworden." Heute nimmt sie an Protesten teil, die den Stopp von Dutertes Drogenkrieg und Gerechtigkeit für die Opfer fordern. Sie will nicht erkannt werden.