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'Der Terrorismus muss vernichtet werden'

29. September 2001

Kommandotrupps in Afghanistan - US-Soldaten festgenommen? - Sicherheitsrat beschließt Anti-Terror-Resolution

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US-Präsident George W. BushBild: AP

'Dieser Krieg wird ausgetragen, wo immer sich Terroristen verstecken', sagte Bush in seiner wöchentlichen Radioansprache. Der Präsident versicherte, er werde alle verfügbaren Mittel einsetzen, ob militärisch, diplomatisch, finanziell oder juristisch. 'Dies ist eine andere Form des Krieges, den wir aggressiv und methodisch führen werden, um terroristische Aktivitäten zu zerstören', erklärte er weiter.

Gewährsleute in Washington hatten zuvor bestätigt, dass bereits Spezialeinheiten in Afghanistan im Einsatz seien und einen möglichen Militäreinsatz vorbereiteten. Zurückgewiesen wurden arabische Fernsehberichte, nach denen Sicherheitskräfte der Taliban-Regierung in Afghanistan drei Soldaten einer US-Spezialeinheit gefangen genommen haben sollen.

Neben der militärischen Vorbereitungen wurden vor allem die diplomatischen Bemühungen für eine international koordinierte Terrorismusbekämpfung und die Fahndung nach den mutmaßlichen Attentätern vom 11. September und ihren Helfern fortgesetzt.

UN-Resolution gegen Terror

Der Weltsicherheitsrat in New York verabschiedete einstimmig eine von den USA eingebrachte Anti-Terror-Resolution mit weit reichenden Maßnahmen. Alle Arten der Unterstützung von Terroristen und terroristischen Organisationen werden den Mitgliedsländern in der bindenden Resolution verboten. Außerdem wird es untersagt, Terroristen Unterschlupf zu gewähren. Der Informationsaustausch zwischen einzelnen Ländern soll verbessert werden.

In der Resolution werden alle Länder zudem aufgefordert, die Finanzierung von Terroristen als Straftat zu ahnden sowie das Anwerben von Terroristen und deren Versorgung mit Waffen zu verbieten. Die am Freitagabend (Ortszeit) beschlossene Resolution unterstützt zwar eine militärische Vergeltungsaktion der USA nach den Anschlägen vom 11. September nicht, sie erkennt aber das Recht einer Nation zur 'individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung' an.

Einer pakistanischen Delegation gelang es nicht, die afghanische Taliban-Führung doch noch zu einer Auslieferung Bin Ladens zu bewegen. Ein pakistanischer Geistlicher, der der Delegation angehörte, erklärte, die Haltung der Taliban zu Bin Laden habe sich nicht geändert. Die Taliban haben Bin Laden gebeten, ihr Land freiwillig zu verlassen.

Schröder: 'Begründeter Verdacht'

Schröder
Bundeskanzler Gerhard SchröderBild: AP

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat alle diejenigen kritisiert, die von den USA Besonnenheit bei der Reaktion auf die Terroranschläge fordern. In einer 'solchen Situation, wo man den fürchterlichsten Angriff auf das eigene Volk erlebt hat, braucht man keine Mahnung, sondern Beistand', sagte Schröder der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung'.

Auf die Frage nach eigenen deutschen Erkenntnissen über die Drahtzieher der Terroranschläge sagte der Kanzler: 'Der begründete Verdacht konzentriert sich auf Bin Laden, sein Umfeld und seine Helfer. Es geht also nicht nur um die Person, sondern es geht um ein Netzwerk des Terrors, das von ihm geflochten wurde.'

Weitere Ermittlungen auch in Deutschland

Wegen des Verdachts, schwere Gewalttaten in Deutschland geplant zu haben, hat Generalbundesanwalt Kay Nehm Ermittlungen gegen drei mutmaßliche islamistische Fundamentalisten übernommen. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Bezüge zu den Ermittlungen in Hammburg im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA seien bislang nicht erkennbar. Das Bundeskriminalamt sei mit weiteren Ermittlungen beauftragt, hieß es in Karlsruhe weiter.

Die Deutsche Bank hat den Ermittlungsbehörden über Konten der Familie Osama bin Ladens Auskunft gegeben. Dies bestätigte ein Sprecher der Bank in Frankfurt am Main. Zu Einzelheiten wollte er aber nicht Stellung nehmen. Nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' habe die Deutsche Bank jahrelang eine dubiose Kundenbeziehung zur Familie des Terroristen Bin Laden unterhhhalten. Die Deutsche Bank soll für die Familie Bin Laden ein Vermögen von insgesamt 314 Millionen Mark verwaltet haben

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