Brexit: Deutsche Regionen leiden besonders
5. April 201841 der 50 Regionen, die in den Bereichen Industrie und Handwerk besonders unter dem Brexit zu leiden hätten, liegen in Deutschland. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Studie des Europäischen Ausschusses der Regionen. Unter den am stärksten betroffenen Regionen befinden sich Hamburg, Berlin, Düsseldorf mit dem westlichen Ruhrgebiet, sowie Köln und Darmstadt. Dort sind laut dem Bericht zwischen 16 und 17,5 Prozent der Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe den Folgen des britischen EU-Austritts ausgesetzt. In den übrigen der aufgeführten 41 deutschen Regionen sind es zwischen zwölf und 16 Prozent.
Abkommen mit minimalen Zöllen erforderlich
"Ohne ein Handelsabkommen, das die Zölle auf ein Minimum beschränkt und weiterhin einen reibungslosen Warenverkehr ermöglicht, könnte der Brexit die lokale und regionale Wirtschaft belasten", warnt der Präsident des Ausschusses, Karl-Heinz Lambertz, im Gespräch mit den Zeitungen. Notwendig sei eine "umfassende Überprüfung der möglichen regionalen Auswirkungen" des Brexit und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Auch mit Hilfe der regionalen Investitionspolitik der EU müsse alles getan werden, um die Auswirkungen auf alle lokalen, kommunalen und regionalen Volkswirtschaften zu minimieren.
Nach Irland sei die Bundesrepublik das am stärksten vom Brexit betroffene Land, stellt die Studie fest. In deutlichem Abstand folgen demnach Malta sowie einzelne Regionen der Niederlande und Belgiens. Innerhalb Europas müssten einige Regionen deutlich höhere Anpassungslasten tragen als andere, bilanzieren die Experten.
Der Europäische Ausschuss der Regionen mit Sitz in Brüssel ist ein Beratungsgremium der EU. In ihm sind Vertreter von Kommunen und Regionen aller 28 EU-Mitgliedstaaten vereint, um lokalen und regionalen Interessen gegenüber der Europäischen Union Gehör zu verschaffen.
se/djo (afp, dpa)