Orgelbauer aus Sachsen ist UNESCO-Kulturtalent des Monats

Der 68-jährige Instrumentenbauer Georg Wünning leitet einen eigenen Betrieb im sächsischen Großolbersdorf. Er gehöre zu den mehr als 2.800 Orgelbauern in Deutschland, erklärte die UNESCO-Kommission in Bonn. Zusammen mit 180 Lehrlingen sowie 3.500 hauptamtlichen und zehntausenden ehrenamtlichen Organisten präge Wünning die deutsche Orgelszene. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehe die Restaurierung der Peternell-Orgel in der Buttelstedter Nikolaikirche in Thüringen.

Die deutsche UNESCO-Kommission kürt noch bis zum Juni 2017 jeden Monat Menschen, die sich für das immaterielle Kulturerbe einsetzen. So wurde im August der Saale-Flößer Michèl Grünert ausgezeichnet, im September war Frederik Mayet, Jesus-Darsteller bei den Oberammergauer Passionsspielen, Kulturtalent. Zum ersten Kulturtalent wurde im Juli die Tänzerin und Choreographin Eva Lajko gekürt. Formen immateriellen Kulturerbes seien entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen, sagte eine Sprecherin der UNESCO-Kommission. "Hierzu braucht es Menschen, die Traditionen pflegen, erhalten, weiterentwickeln und weitergeben. Diesen Menschen und ihrer Arbeit möchten wir öffentliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung verschaffen." Eine finanzielle Unterstützung sei mit dem Titel nicht verbunden.

Die UNESCO hat im Jahr 2003 ein Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet, um das weltweit vorhandene traditionelle Wissen und Können zu bewahren. Im deutschen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes befinden sich derzeit 34 Einträge. 2014 wurde der Orgelbau und die Orgelmusik in das Verzeichnis aufgenommen.

lk/nf (kna)