Die Folgen des Klimawandels
Forscher warnen: Die globale Erwärmung muss sich dringend auf maximal zwei Grad beschränken - sonst drohen dem Planeten katastrophale Folgen. Veränderungen bekommen wir schon jetzt zu spüren.
Flammendes Inferno
Bei Waldbränden in Kalifornien kamen allein im September 2015 10.500 Feuerwehrleute zum Einsatz. Sie konnten nicht verhindern, dass riesige Areale und mehr als 1400 Häuser vernichtet wurden. Die Feuer entzündeten sich nach langer Trockenheit und großer Hitze als Folgen des Klimawandels.
Auf dem Sprung
Der Eisbär gilt als das Symbol für den Klimawandel. Durch das Schmelzen des Packeises verlieren die Raubtiere der Arktis ihren Lebensraum. Wegen fehlender Eisschichten können sie nicht auf Beutezug gehen und drohen zu verhungern. Bis 2050 könnte der Bestand um 70 Prozent einbrechen.
Wie eine Nadel im Heuhaufen
Kaum zu sehen ist die kleine Holzhütte auf Spitzbergen (Norwegen) vom Flugzeug aus. Dort befindet sich die Arktis-Forschungsbasis, an der deutsche und französische Wissenschaftler die klimatischen und atmosphärischen Veränderungen in den Polarregionen beobachten. Dazu zählen Permafrostböden und die Veränderung von Gletschersystemen.
Vergängliches ewiges Eis
Der Gornergrat gehört zu den Orten, die man einmal im Leben besucht haben muss. Das sagen die Schweizer, denn das Bergpanorama auf über 3000 Metern bietet einen einmaligen Blick auf das Matterhorn. Weniger idyllisch: das schmutzige Grau und das beängstigende Wasserblau des schmelzenden Gletschers an gleicher Stelle. Der könnte schneller verschwinden als das Matterhorn. Also, schnell hin.
Meckern hilft nicht
Eine Ziege beobachtet eine Wandergruppe auf dem Schweizer Aletschgletscher. Das Eismeer ist UNESCO-Welterbestätte. 1860 war er rund drei Kilometer länger als heute. Durch die globale Erwärmung zieht sich der größte Gletscher Europas bis zu 50 Meter pro Jahr zurück, Tempo zunehmend. Klimaforscher befürchten, dass der längste Eisstrom der Alpen wegen des Treibhauseffekts schwindet.
Aus sicherem Abstand betrachtet...
...hat die Landschaft bei diesem Lichteinfall etwas Mystisches, Friedliches. Tatsache ist: Das Luftbild zeigt das Zentrum von Luzon, das nach dem Taifun und starken Regenfällen überflutet wurde. Menschen ertranken oder wurden unter rutschenden Erdmassen begraben. 500.000 Menschen mussten fliehen. Und das Grauen kommt immer wieder: Die Philippinen werden pro Jahr von 20 Taifunen getroffen.
Wenn nichts bleibt,...
...bleibt nur die Flucht. Die Weltbank warnt: Sollte die Erderwärmung nicht gestoppt werden, droht sich die Zahl der armen Menschen bis zum Jahr 2030 um weitere hundert Millionen zu erhöhen. Besonders betroffen: Regionen Afrikas und Südasiens. Ernteverluste infolge von Trockenheit oder Fluten haben weitere katastrophale Folgen: Hunger, Entwicklungsstörungen, Malaria, höhere Lebensmittelpreise.
Kinderfeindlich
Der Klimawandel trifft Kinder am härtesten, obwohl sie am wenigsten dafür können. Die Kindernothilfe zitiert eine Studie, die belegt, dass wirtschaftliche Not durch Dürren das Problem früher Heirat verschärft. Eltern verheiraten minderjährige Töchter, um die Anzahl der zu ernährenden Familienmitglieder zu reduzieren. Mithilfe des Brautpreises sollen die übrigen Kinder durchgebracht werden.
Erneuerbare Elefanten-Energie
Elefanten machen viel Mist. Die Stadtwerke München verheizen die Exkremente in einer Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn zu Strom. Mit den rund 2000 Tonnen Biomüll werden jährlich hundert Haushalte versorgt. Ein Beispiel, das auch in Afrika Schule machen könnte? Der Klimawandel jedenfalls fördert das Umdenken - hin zu regenerativen Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Dung.
Ebbe für die Schifffahrt
Der Rhein ist Europas meistbefahrene Wasserstraße - doch der Klimawandel verändert den Gütertransport: Wegen fehlender Niederschläge müssen Schiffbauer wohl künftig kürzere Frachter mit geringem Tiefgang anfertigen. Passiert das nicht, haben nicht einsatzfähige Kapitäne Ebbe in der Kasse, während der gesamte Gütertransport auf die Straße verlegt und deutlich teurer wird.
Leichenblässe
Intakte Korallenriffe sehen aus wie ein buntes Blumenbeet. Das ändert sich durch die Erwärmung der Meere. Die Tierchen leiden unter Stress und stoßen die Algen ab, mit denen sie in Symbiose leben. Die ihrerseits gestressten Algen produzieren giftige Moleküle. Und die Korallen scheiden wegen fehlender Nährstoffe Kalk aus. Sie verblassen und sterben. Die Korallenbleiche als Vorstufe des Todes.
Wein am Watt
Die globale Erwärmung hat durchaus positive Effekte: Längst wird auf Deutschlands nördlichster Insel Sylt Wein angebaut. Auch in Skandinavien pflanzen Winzer Reben. Der Trend geht nach Norden oder in höhere Lagen. Spitzenlagen in Südnorwegen statt Südafrika? Durch den Treibhauseffekt erfolgt die Lese früher, die Trauben entwickeln mehr Zucker, der bei der Gärung mehr Alkohol bildet. Zum Wohl!
Quo vadis Wintersport?
Sind Wintersportler eine vom Aussterben bedrohte Spezies? Längst ist es gängige Praxis, Pisten und Loipen mit Kunstschnee aus Schneekanonen zu belegen, weil die Flocken nicht mehr vom Himmel fallen. Andere Varianten: sommerliche Schnee-Konservierung auf Gletschern und im Flachland unter Alufolien oder Filzmatten. Auch Skihallen sind eine Alternative. So wird aus dem Winter- ein Ganzjahressport.