Die starken Frauen unserer Zeit
Sie kämpfen gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeiten, machen sich unentbehrlich und verändern die Welt: Starke Frauen, die mit ihrem Einsatz und unerlässlicher Willensstärke heute Geschichte schreiben.
Der Kampf gegen den IS
Nadia Murad gehört zu denen, die aus der Gefangenschaft des sogenannten Islamischen Staats entkommen konnten. Die Jesidin wurde von den Terroristen verschleppt, monatelang gefoltert und vergewaltigt. Seit ihrer Flucht setzt sich die 25-Jährige gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und für die Rechte von Opfern des Menschenhandels ein. 2018 erhielt sie dafür den Friedensnobelpreis.
Das Recht zu beten
Kanaga Durga (mitte links) und Bindu (mitte rechts) sorgten Anfang dieses Jahres weltweit für Aufsehen: Die Frauen wurden von Polizisten in den Sabarimala Ayappa Tempel von Pamba im Süden Indiens eskortiert, nachdem es Frauen gerichtlich nun erlaubt ist, die Tempel im Bundesstaat Kerala zu besuchen. Mehrere Hundert Demonstranten blockierten den Weg, schwere Ausschreitungen folgten.
Von der Bronx nach Washington
Sie ist die jüngste Frau in der Geschichte des amerikanischen Repräsentantenhauses: Alexandria Ocasio-Cortez. Die 29-Jährige Latina aus der Bronx in New York ist eine von über 100 Frauen, die Anfang des Jahres neu in das Repräsentantenhaus gezogen sind. Sie setzt sich besonders für die Arbeiterklasse ein, aus der sie selber stammt.
Das traurige Ende einer Heldin
Auch sie schrieb Geschichte: Die Brasilianerin Marielle Franco war die einzige schwarze Frau im Stadtrat von Rio de Janeiro und stammte aus einer Favela. Die Lokalpolitikerin galt als Vorzeigekämpferin gegen Rassismus, Polizeigewalt und Unterdrückung von Frauen und LGBTIs. Im März 2018 wurde sie von Unbekannten im Auto erschossen. Ihre Ermordung führte zu vielen Protesten.
Gleichheit für alle
Muslime haben es in Myanmar schwer, besonders die Rohingya. Wai Wai Nu gehört nicht nur zu dieser religiösen und am meisten verfolgten Minderheit, sondern war auch selbst politische Gefangene in ihrem Land. Die Aktivistin kämpft in ihrer Heimat für Demokratie, Gleichberechtigung und eine friedliche Co-Existenz aller.
Die berühmte Wüstenblume
Ihr Gesicht ist wohl eines der bekanntesten im Kampf für die Rechte von Frauen weltweit: Waris Dirie. Basierend auf ihrer eigenen traurigen Kindheit und den Traditionen ihres Heimatlandes Somalia, veröffentlichte die Aktivistin das Buch "Wüstenblume" und setzt sich seit Jahren gegen weibliche Genitalverstümmelung auf der ganzen Welt ein.
Kampf trotz Mordanschlag
Ihre Geschichte sorgte weltweit für großes Aufsehen: 2012 schoss ein Taliban Malala Yousafzai in Kopf und Hals. Grund für den Anschlag war ihr Engagement für die Gleichberechtigung von Frauen und für Bildung von Mädchen in Pakistan. 2014 erhielt die Kinderrechtsaktivistin zusammen mit dem Inder Kailash Satyarthi den Friedensnobelpreis.
Wind in den Haaren
Für ihren Kampf gegen die Pflicht, den Hijab zu tragen, und für mehr Gleichberechtigung hatte die Iranerin Masih Alinedschad vieles aufgeben müssen. Im Londoner Exil startete sie 2014 die Facebook-Initiative "My Stealthy Freedom" mit einem Bild ihrer offenen Haare und legte den Grundstein für eine große Kopftuch-Debatte im Iran, die bis heute anhält.
Die Rebellion im Auto
Im Mai 2011 ließ sich Manal al-Sharif am Steuer eines Wagens filmen. Und das in Saudi-Arabien. Nach der Veröffentlichung wurde die Informatikerin vorübergehend festgenommen. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, weiterhin Auto zu fahren, was zu weiteren Festnahmen führte. Ihre Aktion sorgte letzten Endes für so viel Aufsehen, dass es Frauen in Saudi-Arabien seit Juni 2018 erlaubt ist, zu fahren.
Den Islam modernisieren
In den USA sorgte eine Professorin für Islamwissenschaften für viel Aufsehen: 2005 leitete Amina Wadud erstmals das traditionelle Freitagsgebet vor etwa 100 Männern und Frauen, die gemeinsam ohne Abtrennung beteten. Wadud kämpft für die Gleichstellung von Frauen sowohl innerhalb der islamischen Familie als auch bei der Ausübung religiöser Funktionen.
Die Mutter des Frauenwahlrechts
Ohne ihr Engagement wäre die Welt heute wahrscheinlich eine andere: Emmeline Pankhurst und ihre Mitstreiterinnen kämpften als so genannte Suffragetten mit teils radikalen Methoden Anfang des 20. Jahrhunderts für Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht in Großbritannien. Mit Erfolg: Seit 1918 dürfen auch Frauen im Vereinigten Königreich an die Wahlurnen treten.