Mit Koks gespielt
4. Januar 2008Die Tennisspielerin Martina Hingis ist wegen eines positiven Kokain-Dopingtests für zwei Jahre gesperrt worden. Dies gilt rückwirkend zum 1. Oktober des vergangenen Jahres, wie der Internationale Tennisverband (ITF) am Freitag (4.1.2008) in London entschied. Alle Resultate ab Wimbledon 2007 werden gestrichen, die gewonnenen Preisgelder muss Hingis nun zurückzahlen.
Die Schweizerin war am 29. Juni 2007 während des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon positiv auf Kokain getestet worden. Sie hatte die Vorwürfe immer bestritten.
Nach Information der ITF ist es unstrittig, dass die Probe eindeutig Hingis zuzuordnen sei. Darin war ein Derivat des Kokains gefunden worden. Diese sind laut der aktuellen Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eindeutig verbotene Substanzen.
"Drogen machen mir Angst"
Hingis hatte immer behauptet, nie Drogen genommen zu haben. "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich nichts genommen habe. Ich bin frustriert und ärgerlich", hatte sie bei ihrer Offenbarung im November 2007 mit Tränen in den Augen erklärt und gesagt: "Drogen zu nehmen würde mir Angst machen." Sie habe aber keine Lust, ihr Leben auf einen Kampf gegen die Dopingbehörden zu reduzieren und trete deshalb zurück. Damit endete ihre zwölfjährigen Karriere.
Die Schweizerin war im Oktober 1994 im Alter von nur 14 Jahren Profi geworden. Den letzten ihrer fünf Grand-Slam-Titel gewann sie 1999 in Australien. Anfang 2006 hatte Hingis ihr Comeback im Tenniszirkus gegeben. Sie litt aber unter Rücken- und zuletzt auch Hüftproblemen. Das hatte Spekulationen über einen bevorstehenden Rücktritt angeheizt. (kas)