Ein Jahr Brexit-Referendum in Zahlen
Vor einem Jahr stimmten die Briten für den Ausstieg aus der EU, nun beginnt die nächste Verhandlungsrund. Diese Zahlen zeigen, was sich in der britischen Wirtschaft schon verändert hat.
Weniger Arbeitslose
Die Beschäftigung in Großbritannien hat sich seit dem Referendum positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquote ist auf 4,6 Prozent gesunken - das ist der tiefste Stand seit 1975. Und doch haben Arbeitnehmer weniger Geld. Real, also um die Inflation bereinigt, sind die Löhne gesunken. Die Gewerkschaft TUC warnt vor zunehmend prekärer Beschäftigung.
Das Pfund auf Talfahrt
Die starken Schwankungen beim Pfund-Kurs zeugen von der großen Unsicherheit seit dem Referendum. Zeitweise fiel das Pfund gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren, bevor es sich wieder etwas erholen konnte. Trotzdem bleibt ein Wertverlust von rund 13 Prozent im Jahresverlauf. Das macht britische Exporte attraktiver, verteuert aber die Importe.
Defizit beim Außenhandel
Beim Außenhandel hat Großbritannien ein Defizit - die Importe sind rund doppelt so hoch wie die Exporte. Weil das Pfund stark an Wert verloren hat, sind viele Produkte für die Briten deutlich teurer geworden. Das dämpft den Konsum und ist ein Grund, warum die Wirtschaft im ersten Quartal kaum gewachsen ist.
Dax überholt FTSE
Einen Dämpfer erhielt auch das Wachstum an der Londoner Börse. Der Leitindex FTSE konnte sich von seinem Absturz unmittelbar nach dem Referendum erholen und kräftig zulegen. Doch inzwischen wächst der DAX, sein deutsches Pendant, deutlich stärker. Die Anleger sind bei Großbritannien skeptischer und vorsichtiger geworden.