Ein Tag gegen Diskriminierung
In vielen Ländern sind homo-, bi und transsexuelle Menschen (LGBT) starker Diskriminierung ausgesetzt. Der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHO) soll auf ihre Situation aufmerksam machen.
Im Zeichen des Regenbogens
Der IDAHO findet seit 2005 jedes Jahr am 17. Mai statt. Damit soll an den 17. Mai 1990 erinnert werden. Damals strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten. Hier gehen Aktivisten in der albanischen Hauptstadt Tirana auf die Straße. In den Ländern des Westbalkans ist Homophobie weit verbreitet.
"Gay is okay"
Dort werden Menschen mit abweichender sexueller Orientierung angefeindet oder sogar körperlich angegriffen. Viele verschweigen daher ihre Homosexualität. Dieses Graffiti im Kosovo verdeutlicht die gesellschaftliche Ablehnung von LGBT. Jemand hat ein "Not" zum Satz "Gay is okay" hinzugefügt.
Hass von rechts
Auch in anderen Ländern Europas haben Homosexuelle mit Anfeindungen zu kämpfen - häufig aus dem rechtsextremen Lager. Hier demonstrieren Neonazis in der bulgarischen Hauptstadt Sofia gegen die gleichgeschlechtliche Ehe.
Diskriminierung auf dem Vormarsch
Trotz Paraden wie dem Christopher Street Day (hier in Berlin) ist Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transsexuellen in Deutschland längst noch nicht aus der Gesellschaft verschwunden. Der Verband der Schwulen und Lesben beklagt einen Anstieg homo- und transphober Einstellungen in Deutschland.
Staatliche Diskriminierung
Zwar sind homosexuelle Handlungen in Russland legal, doch die Rechte von LGBT sind stark eingeschränkt. Wer sich etwa in Anwesenheit von Kindern oder in den Medien positiv über Homosexualität äußert, macht sich strafbar. Immer wieder werden Proteste Homosexueller von der Polizei aufgelöst - auch mit Gewalt, wie hier in Sankt Petersburg.
Kampf für Toleranz
In Tunesien kann gleichgeschlechtliche Sexualität mit bis zu drei Jahren Haft verurteilt werden. Seit der Revolution 2011 hat sich daran nichts geändert. LGBT sind gesellschaftlich geächtet. Die Organisation Shams kämpft für ihre Rechte. Zur Arbeit von Shams gehört auch Überzeugungsarbeit. Hier diskutieren Aktivisten mit einem Imam.
Drakonische Strafen
In Uganda sind homosexuelle Handlungen strafbar - wer erwischt wird, dem droht lebenslange Haft. Der Versuch der Regierung des christlich-religiös geprägten Landes, die Gesetze gegen Homosexualität noch zu verschärfen, scheiterte zuletzt 2012 am Obersten Gerichtshof. Auch innerhalb der Gesellschaft sind LGBT großen Aggressionen ausgesetzt.
Gesetz wird zum Image-Desaster
North Carolina schreibt Transsexuellen unter anderem vor, welche Toilette sie benutzen müssen. Dafür erntet der US-Bundesstaat weltweit heftige Kritik, auch von Konzernen wie Google oder Facebook. Die US-Regierung hält das Gesetz für diskriminierend und zieht nun gegen North Carolina vor Gericht. Der Bundesstaat will seinerseits gegen Washington klagen.
Staatlicher Schutz
Der Nachbar im Norden ist da schon weiter: Zum IDAHO kündigte der kanadische Premierminister Justin Trudeau gesetzliche Maßnahmen zum Schutz von Transgender gegen Hassreden an. Kanada gilt im Bezug auf LGBT-Rechte als eines der liberalsten Länder der Welt. Die gleichgeschlechtliche Ehe etwa gibt es in Kanada schon seit 2005.