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Elon Musk: Trumps wertvollster Unterstützer

19. Januar 2025

Elon Musk unterstützte den Wahlkampf des designierten US-Präsidenten Donald Trump mit seinem Geld und seinem Bekanntheitsgrad. Aber was ist für ihn drin?

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Elon Musk
Am Ziel? Elon Musk und die Politik von Donald TrumpBild: FREDERIC J. BROWN/AFP

Elon Musk ist der reichste Mann der Welt und ein wichtiger Verbündeter des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Während des gesamten Jahres 2024 stellte er seine Bekanntheit als erfolgreicher Unternehmer und sein finanzielles Gewicht hinter Trumps erfolgreiche Präsidentschaftskampagne.

Der Milliardär gründete ein politisches Aktionskomitee (America PAC), um Wähler für Trump zu mobilisieren. Er steckte mehr als 119 Millionen Dollar (etwa 116 Millionen Euro) in dieses Komitee. In der letzten Wahlkampfphase bot er sogar Preise in Millionenhöhe an.

Musk hat 2023 und 2024 mehr als 280 Millionen Dollar an republikanische Kandidaten auf allen Ebenen gespendet. Sein eigenes Nettovermögen wird auf rund 450 Milliarden Dollar geschätzt (Stand Dezember 2024). Als wichtiger Unterstützer Trumps vermuten Beobachter, dass Musk nun von dem direkten Draht zum Weißen Haus profitieren könnte.

Donald Trump klopft Elon Musk auf die Schulter
Wer unterstützt wen? Elon Musk Donald Trump oder umgekehrt?Bild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Südafrikas reichster Export

Elon Musk wurde 1971 in Pretoria, Südafrika, geboren. Er ist Sohn des kanadisch-stämmigen Models Maye Musk und des Maschinenbau- und Elektroingenieurs Errol Musk. 1988 nahm er zunächst die kanadische Staatsbürgerschaft seiner Mutter an, um anschließend in die USA auszuwandern.

Er war Mitbegründer früherer Internetunternehmen wie der Online-Stadtführer Zip2 und die Finanzdienstleistungsplattform X.com, die später mit PayPal fusionierte. Heute ist er wahrscheinlich am bekanntesten für die Gründung des privaten Weltraumforschungsunternehmens SpaceX und als größter Einzelaktionär und Vorstandsvorsitzender des Elektroautoherstellers Tesla. Außerdem hat er das Tunnelbauunternehmen The Boring Company und den Entwickler von Gehirnimplantaten Neuralink gegründet.

Musk glaubt zum einen, dass die Weltbevölkerung schrumpft. Zum anderen sieht er die Notwendigkeit, sich auf mehrere Planeten zu verteilen. Im Jahr 2022 twitterte er seine Überzeugung, dass "ein Bevölkerungszusammenbruch aufgrund niedriger Geburtenraten ein viel größeres Risiko für die Zivilisation darstellt als die globale Erwärmung" - eine Aussage, die sowohl von Klimawissenschaftlern als auch von Demografen kritisiert wurde. Musk selbst hat mindestens zwölf Kinder.

Sein Ziel, Menschen auf den Mars zu bringen, verfolgt er mit SpaceX, das Unternehmen arbeitet auch mit der NASA zusammen. Mit der Mission-Starship-Programm will SpaceX den Mars langfristig besiedeln, um die Menschheit vor globalen Risiken wie Naturkatastrophen oder Kriegen zu schützen.

SpaceX-Logo und Foto von Elon Musk
SpaceX - Elon Musks WeltraumtraumBild: Dado Ruvic/Illustration/REUTERS

Abbiegen nach rechts

Musk hat Donald Trump nicht immer unterstützt. Früher bezeichnete er sich selbst als gemäßigt, er sah sich selbst irgendwo zwischen den Demokraten und den Republikanern. Er spendete für Kandidaten beider Parteien auf Landes- und Bundesebene.

2022 äußerte er die Einschätzung, dass Trump mit 76 Jahren zu alt für das Präsidentenamt sei und dass er "in den Sonnenuntergang segeln" sollte. Trump antwortete, Musk habe ihn während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus um Subventionen "angefleht". Aber schon im Wahlkampf 2024 war jede Feindschaft verflogen und Musk hatte sich die Gunst des designierten Präsidenten gesichert.

Twitter und X als Machtinstrument

Musk ist seit langem eine öffentliche Person, die immer wieder mit umstrittenen Äußerungen auffällt. Einen großen Anteil daran hat sein Profil auf der früher als Twitter bekannten Social-Media-Plattform. Im Jahr 2022 erwarb er die Plattform für 44 Milliarden Dollar und benannte sie in X um. Er entließ zahlreiche Mitarbeiter und ließ zuvor gesperrte, umstrittene Nutzer wie Trump wieder auf die Plattform und verprellte Werbekunden. Musk gilt nachgewiesenerweise als Verbreiter von Fehlinformationen.

Trump & Musk-Profile auf X
Musk lässt Trump zurück auf XBild: Andre M. Chang/Zuma/Imago

Dies führte schließlich zu einem Exodus anderer Nutzer von der Plattform. Zum Zeitpunkt der Wahl wurde X mit etwa einem Fünftel des ursprünglichen Preises bewertet, den Musk bezahlt hatte.

Aber das scheint Musk nicht zu stören, der sich mit dem Kauf von Twitter in eine Gruppe von Milliardären mit einer Massenmedienplattform eingereiht hat. Dazu gehören Meta-CEO Mark Zuckerberg mit Facebook und Jeff Bezos, Gründer des Onlineversandhandels Amazon, dem die Washington Post gehört.

Reichtum und Politik

"Es gibt reiche Leute, die (…) die Welt durch das Prisma ihrer Geschäftsinteressen und der Anhäufung von mehr Reichtum sehen", sagt David Faris, Professor für Politikwissenschaft an der Roosevelt University, der über den Einfluss der Reichen auf die US-Politik geschrieben hat.

Und dann gebe es Leute, die so reich sind, dass sie sagen: "Es ist mir egal, ob ich 44 Milliarden Dollar verliere, wenn ich Twitter kaufe." Musk scheint in diese letzte Kategorie zu fallen. Er setze seinen Reichtum auf eine Weise ein, die wirtschaftlich keinen Sinn mache, so Faris.

Politische Ambitionen

Da Musk in Südafrika geboren wurde, kann er nicht US-Präsident werden, aber als US-Bürger könnte er für ein niedrigeres Amt kandidieren. Möglicherweise wird er versuchen, die Politik durch seine Verbindungen zu Trump zu beeinflussen.

Laut Steve Nelson, einem politischen Ökonom an der Northwestern University, neigen Milliardäre in Autokratien dazu, politische Ämter anzustreben. In Demokratien sei dies weniger üblich. Hier spendeten sie stattdessen Geld an die von ihnen unterstützten Kandidaten. "Bei jemandem wie Musk ist es wahrscheinlich so, dass er ein sehr starkes persönliches Interesse daran hat, eine bestimmte politische Agenda zu verfolgen, von der er glaubt, dass sie nicht auf indirekte Weise kontrolliert werden kann", sagte Nelson der DW.

Auch wenn er sich offiziell  aus der Politik heraushält, ist Musks Beziehung zu Trump festgeschrieben. Er wurde zum Co-Leiter des Department of Government Efficiency (DOGE) ernannt, einem Beratungsgremium, das die Ausgaben der US-Regierung reduzieren soll.

Nelson kann sich dennoch vorstellen, dass Musk versucht, ein politisches Amt zu erlangen, weil er glaubt, dass er bestimmte Ziele besser durchsetzen kann, wenn er selbst an der Macht ist, anstatt sich auf andere zu verlassen. "Musk hat einen fast messianischen Glauben an seine eigene Wirksamkeit und eine wirklich klare Agenda für Spitzentechnologien", sagte Nelson der DW.

Kritik an Elon Musk - plant die leistungsstärkste KI

SpaceX wird in Trumps zweiter Amtszeit wahrscheinlich florieren, andere Musk-Unternehmen aber möglicherweise nicht. Trump hat gesagt, dass er klimabezogene Initiativen kürzen wird, auch im Bereich der Elektromobilität, dem Kerngeschäft von Tesla. Musks Unterstützung für Trump könnte davon motiviert sein, seine Unternehmen vor ungünstigen politischen Bedingungen zu schützen oder ein lukrativeres Umfeld zu schaffen.

Adaptiert aus dem Englischen von Sabine Faber

DW Matthew Agius
Matthew Ward Agius Matthew berichtet über Geschichte, Wissenschaft, Gesundheit, Klima und Umwelt.matt_agius