Eusébio - Der erste Fußballkönig aus Afrika
Der Mosambikaner Eusébio da Silva Ferreira, oder einfach nur "Eusébio" genannt, gilt als der erste Fußball-Superstar aus Afrika. Seine Tore für Benfica Lissabon und die portugiesische Nationalmannschaft sind legendär.
Späte Ehrung für den Fußball-Star
Der Mosambikaner Eusébio gilt als erster Fußball-Superstar aus Afrika. Aufgrund seiner zahlreichen Tore errang Benfica Lissabon die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Auch die portugiesische Nationalmannschaft erlebte dank Eusébio in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihre erste Hochphase. Dennoch es dauerte lang, bis ihm in Portugal die entsprechende Anerkennung zuteil wurde.
Eusébio - der afrikanische Pelé
Für viele gilt Eusébio als einer der drei herausragenden Fußball-Spieler des vergangenen Jahrhunderts, zusammen mit dem Brasilianer Pelé (links im Bild) und dem Deutschen Franz Beckenbauer. Nach der Geburt 1942 wuchs Eusébio in ärmlichen Verhältnissen in Maputo auf (zu portugiesischer Kolonialzeit hieß die Stadt Lourenço Marques). Mit 17 begann er für Sporting de Lourenço Marques zu spielen.
Benfica - eine Herzensangelegenheit
Als er 1960 nach Portugal übersiedelte, begann Eusébio wider Erwarten nicht bei Sporting Lissabon, dem Mutterclub von Sporting de Lourenço Marques, zu spielen. Konkurrenzclub Benfica hatte sich in einer Nacht- und Nebel-Aktion seine Dienste gesichert. Allerdings: Keineswegs gegen den Willen von Benfica-Fan Eusébio. Auch viele Jahre nach seinem Karriereende war er noch als Berater des Clubs tätig.
Europäischer Spitzenfußball
Eusébio schoss Benfica an die Spitze des europäischen Clubfußballs. Mehrmals stand der Verein im Finale des Europapokals der Landesmeister, dem Vorläufer der Champions League. 1962 gewann Eusébio mit Benfica den Pokal. Das Finale des Europapokals der Landesmeister im Jahr 1968 im Londoner Wembleystadion (im Bild) ging allerdings gegen Manchester United mit 1:4 nach Verlängerung verloren.
WM 1966: Portugals größter Erfolg
Eusébio war maßgeblich zu verdanken, dass Portugal 1966 mit einem dritten Platz die bis heute beste Platzierung des Landes bei Fußball-Weltmeisterschaften erreichte. Es war die erste WM-Teilnahme Portugals überhaupt. Erst im Halbfinale - hier im Bild - am 26. Juli 1966 im Londoner Wembleystadion mussten sich die Eusébio-Truppe England mit 1:2 geschlagen geben.
Brasilien und Pelé am Boden
Brasiliens Pelé liegt verletzt am Boden, Eusébio versucht ihn noch zu trösten. Bei der WM 1966 gelang es Portugal die Fußballmacht Brasilien bereits in der Gruppenphase aus dem Turnier zu werfen. Portugal gewann am 19.7.1966 im Liverpooler Goodison Park mit 3:1 gegen Brasilien. Der Titelverteidiger aus Südamerika musste als Gruppendritter nach Hause. Portugal kam als Gruppenerster weiter.
Vier Tore gegen Nordkorea
Legendär ist, wie Eusébio das Viertelfinale in Liverpool am 23. Juli 1966 gegen Nordkorea drehte, nachdem Portugal bereits 0:3 hinten gelegen hatte. Vier Tore von Eusébio führten Portugal mit 5:3 noch zum Sieg und ins Halbfinale. Im Bild schauen die nordkoreanischen Verteidiger zu, wie Eusébio gegen Torhüter Li Chan Myong überwindet. Mit neun Toren wurde Eusébio Torschützenkönig der WM 1966.
Verletzungen
Während des Spiels gegen Ungarn am 13. Juli 1966 in Manchester wird Eusébio am Kopf behandelt. Das Match konnte Portugal mit 3:1 für sich entscheiden. Eusébio litt häufig unter Verletzungsproblemen. Vor allem nachdem er 1975 Benfica Lissabon verlassen hatte und bei kleineren Clubs in Portugal und später in Kanada, den USA und Mexiko spielte, war er häufig nicht fit genug, um zu spielen.
Goldener Schuh
Eusébio (l.) erhält den "Goldenen Schuh", mit dem er am 16. September 1968 als bester Spieler Europas ausgezeichnet worden war; der Ungar Antal Dunai den "Silbernen". Insgesamt soll Eusébio in seiner Laufbahn 1137 Tore geschossen haben. Ihm wird weniger Eleganz als Pelé oder Beckenbauer nachgesagt, aber bis heute gilt er als Portugals bester Spieler aller Zeiten.
Botschafter Portugals
Nach seiner aktiven Karriere repräsentierte Eusébio häufig den portugiesischen Fußball. So bei der Europameisterschaft 2004 im eigenen Land, hier im Bild mit dem damaligen Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Jürgen Klinsmann. Eusébio war selbst als technischer Assistent der portugiesischen Elf tätig. Trotz seiner Berühmtheit schildern ihn viele Weggefährten als bescheiden und bodenständig.