Festival "Film ohne Grenzen" im Zeichen der Menschenrechte
Keine leichte Kost. In diesem Jahr widmet sich das Film-Festival "Film ohne Grenzen" den Menschenrechten und der Frage nach Heimat. Spannende Produktionen aus Israel, Tunesien oder Aserbaidschan warten auf die Zuschauer.
Sonita
Sie will eine berühmte Rapperin sein, ihre afghanische Familie will sie als Braut verkaufen. Aber die in Teheran lebende Sonita wehrt sich, rappt gegen Zwangsheiraten und nimmt ein Protestvideo über verkaufte Bräute auf. Der Dokumentarfilm der iranischen Regisseurin Rokhsareh Ghaem Maghamidie erzählt die Geschichte der mittlerweile knapp 20-jährigen Rapperin und Frauenrechtlerin.
Café Waldluft
In einem ausgemusterten Ausflugshotel in Berchtesgaden treffen Einheimische, Touristen und Flüchtlinge aufeinander. Bei dieser Konstellation sind Spannungen vorprogrammiert. Der Dokumentarfilm von Matthias Koßmehl zeigt, wie Vorurteile überwunden werden und stellt die Fragen: Was müssen Flüchtlinge tun, um wirklich anzukommen? Und was passiert, wenn man die Heimat mit Fremden teilt?
Hedis Hochzeit
Alles ist vorbestimmt. Das glaubt zumindest Hedi, der Protagonist im Film des tunesischen Regisseurs Mohamed Ben Attia. Er wird ein Mädchen aus seinem Dorf heiraten, das seine Mutter für ihn ausgesucht hat. Doch es kommt anders: Auf einer Dienstreise verliebt er sich in die unkonventionelle Touristenbegleiterin Rim. Eine Geschichte über Tradition, Freiheit und Glück.
Die Babuschkas von Tschernobyl
Nach dem Reaktor-Unfall vor 30 Jahren wurden die "Babuschkas" Hanna, Valentina und Maria zwangsevakuiert. Nun sind sie wieder in ihre Häuser zurückgekehrt. Das dortige Leben ist vermeintlich idyllisch, die Gegend aber radioaktiv verseucht. Dennoch gibt es für die Frauen kein größeres Glück, als in ihrer Heimat zu leben. Ein Film der US-Amerikanerin Holly Morris.
Friedland
Die Regisseurin Frauke Sandig blickt auf das niedersächsische Durchgangslager Friedland. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es die erste Station für Millionen vertriebene Deutsche und Kriegsheimkehrer. Heute dient es als Erstaufnahmestelle für Asylbewerber und Flüchtlinge. Wie ähnlich sind die Erfahrungen und Hoffnungen der Menschen damals und heute an diesem Ort?
Who's Gonna Love Me Now
Saar verlässt seine religiöse Familie im Kibbuz, um in London seine Homosexualität frei ausleben zu können. Er sucht exzessive Sex- und Drogenabenteuer, infiziert sich schließlich mit dem HIV-Virus. Es muss sich etwas ändern: Im "London Gay Men's Chorus" findet er ein Zuhause und fasst den Mut, sich seiner Familie und der israelischen Heimat wieder anzunähern.
Holy Cow
Bauer Tapdiq schafft sich eine Milchkuh aus Europa an, um die Lebensbedingungen seiner Familie zu verbessern. Doch Madonna - so der Name der Kuh - wirbelt das Leben des kleinen Bergdorfes in Aserbaidschan mächtig auf. Sie ist den Dorfbewohnern nicht ganz geheuer. Was passieren kann, wenn der Wunsch nach Veränderung auf Traditionen prallt, erzählt Imam Hasanov mit viel Witz und Humor.