Fugging good idea
Namensverwandschaften sind manchmal undankbar. Das gilt auch für Städte und Provinzen. Der österreichische Ort Fucking will anders heißen. Neuer Name, neues Glück. Allein ist er mit seinem Schicksal nicht.
Fugging, Österreich
Die 106 Bewohner von Fucking hatten genug von ihrer unfreiwilligen Berühmtheit. Instagramtouristen machten sich einen Spaß daraus, am Ortsschild für lustige Selfies zu posieren. Damit und mit mit schlechten Witzen und Schilderklau ist jetzt Schluss: Fucking heißt jetzt Fugging.
Condom, Frankreich
Die französischen Nachbarn stehen tapfer zu ihrem Namen. Und haben 1995 dazu passend das Präservativ-Museum eröffnet. Chapeau! Franzosen verbinden mit der Stadt Condom noch etwas anderes, nämlich Armagnac. Der beliebte Weinbrand wird dort hergestellt. Und für den gibt es selbstverständlich auch ein Museum.
Titz, Deutschland
Englische Ohren hören bei Titz den vulgären Ausdruck für Brüste. Die Bewohner von Titz in Nordrhein-Westfalen, in der Nähe von Jülich, denken sich nichts dabei. Hier hat man andere Themen, die drängender sind: den Steinkohle-Tagebau Garzweiler 3 vor der Haustür und die nicht unerheblichen Folgen für die Gemeinde.
Petting, Deutschland
Der Ortsname Petting hat nichts damit zu tun, was viele dabei denken. Er stammt aus dem 6. Jahrhundert und geht auf einen bayerischen Häuptling Namens "Petto" zurück. Aber das will keiner wissen. Das Ortsschild wird regelmäßig geklaut. Dabei gibt es längst legale Souvenirs. Etwa Tangas mit dem bayrisch-englischen Aufdruck "I mog petting" zum Beispiel.
Batman, Türkei
Batman, so heißt eine Provinz im Südosten der Türkei, bisher noch wenig touristisch erschlossen. Ihre Silhouette auf der Landkarte gleicht einer schiefen Sanduhr. 2018 sorgte eine Petition für Schlagzeilen. Die Provinzgrenzen sollten die Umrisse von Batman bekommen. Passiert ist nichts, aber Batman kennen jetzt ein paar Leute mehr.
Hell, Norwegen
Die Hölle (Englisch: hell) liegt in Norwegen, wer hätte das gedacht. Und zwar 35 Kilometer nordöstlich von Trondheim. Der Ort ist vor allem bei englischsprachigen Touristen sehr beliebt. Urlaubsgrüße aus der Hölle zu schicken, wer kann dem widerstehen? Das Wort "Hell" kommt übrigens aus dem Altnorwegischen und bedeutet Felsüberhang: hellir.
Silly, Belgien
Das englische Wort "silly" bedeutet dumm. Ihren Namen hat die Stadt jedoch von dem Fluss Sille, an dem sie liegt. Auch hier beliebt: das obligatorische Selfie am Ortseingang. Danach geht’s meist gleich weiter in die erste Brauerei am Platz. Die Brasserie de Silly ist Bierkennern ein Begriff. Von hier kommt klassisches Sour Ale.
Boring, USA
"Boring" heißt auf Englisch langweilig, "dull" und "bland" ebenso. Weil es zu zweit nicht ganz so langweilig ist, schlossen sich zunächst die Gemeinden Boring in den USA und das kleine Dull in Schottland 2012 zusammen. 2017 gesellte sich das australische Bland dazu. Immer am 9. August wird gemeinsam gefeiert - am "Bland, Dull and Boring Day". Gar nicht langweilig!