GE und Alstom - Deal perfekt
22. Juni 2014Der Chef des US-Mischkonzerns General Electric, Jeff Immelt, hat die Entscheidung des französischen Alstom-Konzerns für das amerikanische Angebot begrüßt. "Wir kommen nun zur nächsten Phase der Allianz mit Alstom", sagte Immelt. Es gehe jetzt darum, ein global wettbewerbsfähiges Unternehmen im Energie- und Netzbereich zu schaffen, so der GE-Chef. Zuvor hatte der Alstom-Verwaltungsrat einstimmig für das Angebot der Amerikaner gestimmt. Die französische Regierung hatte sich ebenfalls für die Offerte ausgesprochen - und damit gegen die von Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI).
Gleichzeitig will der französische Staat mit 20 Prozent größter Aktionär bei Alstom werden. Ohne eine solche Beteiligung würde Frankreich das GE-Angebot mit seinem Veto-Recht blockieren. GE-Chef Immelt erwähnte die Beteiligungspläne der französischen Regierung in seiner Reaktion ausdrücklich, ohne dagegen Stellung zu beziehen. Die endgültige Haltung Frankreichs im Alstom-Deal hängt nach den Worten von Präsident François Hollande von einer Einigung mit dem Großaktionär Bouygues ab. Frankreich will zwei Drittel der Bouygues-Anteile übernehmen, um bei Alstom auf einen Anteil von 20 Prozent zu kommen.
Über den Preis der Anteile wird gerade noch verhandelt. Nach unbestätigten Informationen will der Staat 28 Euro pro Aktie bezahlen, Bouygues soll aber 35 Euro verlangen.
Kapitel abgehakt
Nach ihrer Niederlage im Übernahmekampf haben Siemens und MHI das Kapitel Alstom abgehakt. MHI bedauerte die Entscheidung der französischen Regierung. Bereits am Freitagabend hatte Siemens "Verständnis für die nationalen Interessen der französischen Regierung zur Neuordnung von Alstom" geäußert. Das Tandem aus Siemens und MHI hatte zuletzt sein Angebot aufgebessert und den Bar-Anteil auf insgesamt 14,6 Milliarden Euro angehoben. Den Zuschlag erhielten dennoch die Amerikaner. Der Entscheidung der französischen Regierung war ein wochenlanges Bietergefecht vorausgegangen. Gleich zu Beginn hatte sich der Alstom-Verwaltungsrat hinter die Offerte von GE gestellt.
ml/GMF (dpa rtr)