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Gedenken an Weltkriegsopfer

18. November 2012

Mit zahlreichen Kranzniederlegungen ist am Volkstrauertag den Opfern der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus gedacht worden. Erinnert wurde auch an Bundeswehrsoldaten, die bei Auslandseinsätzen ums Leben kamen.

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Bundestagsabgeordnete und Gäste sitzen am 18.11.2012 im Plenarsaal des Bundestages in Berlin bei der zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

An der zentralen Gedenkstunde im Berliner Reichtagsgebäude nahmen rund 1300 Gäste teil. Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Verteidigungsminister Thomas de Maizière, Bundesratspräsident Wilfried Kretschmann und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, vertraten die Verfassungsorgane. Unter den Gästen waren auch Vertreter aller großen Religionsgemeinschaften sowie des diplomatischen Corps.

Zu Beginn der Veranstaltung sprach Bundespräsident Gauck das traditionelle Totengedenken. Die Gedenkrede hielt die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt. Sie sagte, die Erinnerung dürfe nicht nur Thema eines Tages und einer zentralen Gedenkfeier sein. Es sei eine nie zu Ende gehende Aufgabe, an die Opfer zu erinnern, auf die Ursache von Kriegen hinzuweisen und daraus Lehren zu ziehen. Zuvor hatten Gauck, Lammert, de Maizière, Kretschmann und Voßkuhle an der Neuen Wache Kränze niedergelegt.

Hasselfeldt und Gauck machten klar, dass am Volkstrauertag nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege gedacht werde. Sie erinnerten ausdrücklich an die Bundeswehrsoldaten, Polizisten und Entwicklungshelfer, die in jüngster Zeit bei Auslandseinsätzen ums Leben gekommen sind und sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Der Bundespräsident rief zudem die Menschen zum weltweiten Einsatz für Frieden und Gewaltlosigkeit auf.

Graeber von Soldaten, auf auf dem Britischen Soldatenfriedhof (Berlin War Cemetery) in Berlin (Foto. DAPD)
Das Gedenken gilt vor allem den SoldatenBild: Steffi Loos/dapd

Neonazi-Aufmärsche passen nicht zum Gedenktag

Bei einer Veranstaltung in München kritisierte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, die jüngsten Aufmärsche von Neo-Nazis rund um den Volkstrauertag. Die Rechtsextremen verherrlichten die Mörder des Hitler-Regimes und verhöhnten damit alle Soldaten sowie die vielen Millionen Menschen, die dem Nazi-Terror zum Opfer gefallen seien.

Es sei für sie unbegreiflich, dass derartige Aufmärsche unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit von deutschen Gerichten zugelassen würden, sagte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.  Dies erschüttere ihr tiefes Vertrauen in den Rechtsstaat und das Grundgesetz der Bundesrepublik.

Teilnehmer eines von der NPD organisierten Aufmarsches von Rechtsextremisten in Gera mit Reichsflaggen (Foto: DAPD)
Neonazi-Aufmarsch GeraBild: dapd

Erinnern seit 1922

Für die Opfer der "Euthanasie-Morde" während der Zeit des Nationalsozialismus wurde in Berlin-Buch ein Mahnmal enthüllt. Von hier aus wurden etwa 3000 Patienten in entfernte Arbeits- und Konzentrationslager verbracht und dort in Gaskammern oder durch Medikamente umgebracht. Europaweit haben die Nazis in der Zeit zischen 1939 und 1945 etwa 300.000 Behinderte oder psychisch Kranke als "lebensunwert" ermordet.

Der Volkstrauertag wird seit 1922 als Kriegsopfertag begangen und soll zu Frieden, Verständigung und Versöhnung mahnen. Ausrichter ist der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Gedenktag findet traditionell an einem Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent statt.

gmf/as (dapd, dpa epd)