Gefährdete Weltnaturerbe-Stätten
Die UNESCO hat ihre Liste der gefährdeten Welterbestätten aktualisiert. Es gibt gute Nachrichten für das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Doch mehr als ein Dutzend Nationalparks sind weiterhin als bedroht eingestuft.
Belize Barrier Reef außer Gefahr
Gute Nachrichten: Die UNESCO hat das Belize Barrier Reef in der Karibik von der Liste der gefährdeten Weltnaturerbestätten gestrichen. Das zweitgrößte Korallenriff der Welt wurde 2009 wegen Abholzung von Mangroven und geplanten Ölbohrungen als gefährdet eingestuft. Seitdem hat Belize Gesetze zum Schutz des Riffs erlassen und gilt als "positives Beispiel für den Rest der Welt", so das Komitee.
Staudamm bedroht Turkana-See
Allerdings gibt es auch schlechte Nachrichten: Kenias Turkana-See mit seinen umliegenden Nationalparks wurde dieses Jahr auf die Rote Liste gesetzt. Ein geplantes Wasserkraftwerk im Nachbarland Äthiopien könnte den Turkana-See noch weiter austrocknen und somit den Lebensraum für Menschen und Tiere nachhaltig beeinträchtigen. Der See ist Brutstätte für Krokodile, Nilpferde und Schlangen.
Ein Dutzend Nationalparks sind gefährdet
Insgesamt gibt es über 200 Weltnaturerbestätten; mehr als ein Dutzend davon gelten als gefährdet. Der Nationalpark Manovo-Gounda St. Floris in der Zentralafrikanischen Republik wurde 1997 der Roten Liste hinzugefügt, weil Wilderer illegal Jagd auf Tiere machen. Laut UNESCO könnten Wilderer bereits bis zu 80 Prozent der Tierwelt im Park ausgerottet haben.
Tödlicher Kampf um Kongos Naturschatz
In einigen Gegenden der Welt ist der Schutz von Nationalparks lebensgefährlich. Im Virunga-Nationalpark wurden mehr als 175 Ranger und Sicherheitsleute von Wilderern und anderen bewaffneten Gruppen getötet. Das Reservat in der Demokratischen Republik Kongo ist vor allem bekannt durch die hier vorkommenden Berggorillas. Es wurde 1994 als gefährdet eingestuft.
Die Jagd auf Elfenbein
Die anhaltende Nachfrage nach Elfenbein ist einer der Hauptgründe, warum die UNESCO Naturerbestätten auf die Rote Liste setzt. Das Wildreservat Selous in Tansania gilt seit 2014 als gefährdet, weil Wilderer die Bestände von Elefanten und Nashörnern dezimiert haben. Die UNESCO hat die Weltgemeinschaft dazu aufgerufen, Tansania im Kampf gegen den Elfenbeinschmuggel zu unterstützen.
Heimat für bedrohte Tiere
Viele der gefährdeten Weltnaturerbestätten bieten die letzten Schutzräume für vom Aussterben bedrohte Tierarten. Die Sumatra-Orang-Utans sind auf das UNESCO-Welterbe der Tropischen Regenwälder von Sumatra angewiesen. Trotzdem rauben ihnen die wachsende Landwirtschaft und illegale Rodungen ihre Lebensräume.
Schutz von Ureinwohnern
Nicht nur Tiere sind auf die Welterbestätten für ihren Lebensraum angewiesen, sondern auch einige indigene Völker. Im Biosphärenreservat Rio Platano in Honduras konnten etwa 2000 Ureinwohner ihre traditionelle Lebensweise bewahren. Das Reservat wurde 2011 wegen illegalen Abholzungen und Konflikten auf die Rote Liste gesetzt. Deswegen sind Einheimische wie auf diesem Foto bewaffnet.
Mehr Naturschutz
Das Aufgabe der UNESCO ist es, Regierungen zu mehr Naturschutz anzuregen. Obwohl zahlreiche Nationalparks immer noch als gefährdet gelten, hat die Organisation der Vereinten Nationen auch einige Erfolge erzielt: Die Galapagosinseln, zum Beispiel, wurden 2010 von der Roten Liste genommen, nachdem Ecuador Tourismus und Wohnungsbau stärker reguliert hat.