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Gladbach hadert mit Chancenverwertung

Joscha Weber19. Februar 2015

Knallharte Fußball-Realität: Borussia Mönchengladbach dominiert im Europa-League-Spiel in Sevilla - und verliert am Ende unglücklich. Besser macht es der VfL Wolfsburg, der gute Chancen auf das Achtelfinale hat.

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Obenauf: Sevilla bezwingt Mönchengladbach - mit minimalem Aufwand (AP Photo/Miguel Morenatti)
Obenauf: Sevilla bezwingt Mönchengladbach - mit minimalem AufwandBild: picture-alliance/AP/AP Photo/M. Morenatti

Das nennt man wohl internationale Cleverness: Der FC Sevilla bot im Europa-League-Heimspiel der Zwischenrunde gegen Borussia Mönchengladbach über weite Stecken wenig Fußballkunst, zeigte kaum Bewegung nach vorne und erntete von seinen Fans dafür zeitweise sogar Pfiffe. Denn das Spiel machte das Auswärtsteam aus Mönchengladbach, die Borussia ergriff die Initiative, hatte meistens den Ball sicher unter Kontrolle. Und doch gewann am Ende Europa-League-Titelverteidiger FC Sevilla mit 1:0 (0:0). Warum?

Ganz einfach: Vor dem Tor waren die Spanier cleverer als die Deutschen. Vicente Iborra behielt in der 70. Minute die Nerven, verwertete eine schöne Hereingabe von Diogo Figueiras mit einem gut getimten Aufsetzer und erzielte damit das Tor des Abends. Zuvor hatte sich Mönchengladbach die Zähne an Sevillas Keeper Sergio Rico ausgebissen. Der 21-Jährige ist eigentlich nur Ersatzmann, rückte aber für den verletzten Stammkeeper Antonio Bastos ins Team. Von Unerfahrenheit war bei ihm keine Spur zu erkennen, Rico stellte sich wiederholt in den Weg der anrennenden Borussen.

Matchwinner Rico

So entschärfte er in der 20. Minute einen Schuss von Weltmeister Christoph Kramer aus rund 16 Metern. Den präzisen Rückpass an die Strafraumgrenze hatte der neu in die Startelf gerückte Fabian Johnson gegeben. Die Andalusier attackierten mal offensiv, mal zogen sie sich weit in ihre Hälfte zurück und überließen dem Bundesligisten das Spiel. Doch die wusste mit der Feldüberlegenheit nichts anzufangen und vergab Chance um Chance. So wie in der 33. Minute: Raffael legte durch die Abwehrkette von Sevilla auf Johnson ab, doch der scheiterte aus kurzer Distanz an Rico. "Das war ein genialer Spielzug", lobte Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof. Genial hin oder her, es reichte am Ende nicht für das junge Gladbacher Team, das vor etwa 25.000 Zuschauern im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán höchstens an Erfahrung gewann. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag hat die Borussia aber noch alle Möglichkeiten für ein Weiterkommen.

Bas Dost jubelt (Foto: dpa)
Bas Dost, der Mann der Stunde in Wolfsburg: Der Niederländer trifft und trifft und trifft...Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Bessere Karten hat da allerdings der VfL Wolfsburg. Der Bundesligazweite hat bereits Kurs auf das Europa-League-Achtelfinale genommen. Dank zweier Treffer des Niederländers Bas Dost zum 2:0 (0:0)-Sieg gegen Sporting Lissabon dürfen die Wölfe bereits vom Weiterkommen träumen. Mit seinem Doppelpack (46. Minute/63.) schraubte Dost im Zwischenrunden-Hinspiel seine Bilanz in diesem Jahr auf neun Pflichtspieltreffer hinauf - und das fünf Tage nach seiner Vier-Tore-Gala beim 5:4-Spektakel in Leverkusen.

Lob für Doppeltorschütze Dost

"Er hat einen perfekten Job gemacht", lobte Top-Vorbereiter Kevin de Bruyne den Matchwinner. "So muss man das spielen. Wir können uns jetzt nicht ausruhen, aber so haben wir uns das eigentlich gewünscht", sagte VfL-Manager Klaus Allofs. Vor nur gut 19.000 Zuschauern in der Wolfsburger Arena kassierte Sporting beim elften Europacup-Auftritt in Deutschland die zehnte Niederlage. In einer Woche können die Wolfsburger beim 18-maligen portugiesischen Meister alles klar machen.

Die Partie im Re-Live: