"Gold" feiert Berlinale-Premiere
9. Februar 2013Nina Hoss spielt in der Produktion eine Frau, die sich einer Gruppe deutscher Auswanderer anschließt, die im Jahr 1898 im hohen Norden Kanadas nach Gold suchen will. Nach der Premiere gab es freundlichen Beifall.
Premiere ohne die Hauptdarstellerin
Für Nina Hoss wurde in Abwesenheit geklatscht. Sie konnte nicht kommen, weil sie "leider krank" sei, wie Arslan betonte. Ein Moderator verlas zuvor ein Grußwort von Hoss, in der ihr Bedauern mitschwang: Nach zwei Monaten in Kanada ohne Krankheiten und Unfälle habe es sie ausgerechnet zur Festivalpremiere "voll erwischt".
Hoss ist im Berlinale-Wettbewerb schon fast zu Hause. Sie erhielt 2007 einen Silbernen Bären als beste Schauspielerin für ihre Rolle in Christian Petzolds Drama "Yella". Vor zwei Jahren saß Hoss in der Berlinale-Jury, die über die Gewinner der Bären entscheidet.
Fiktiv und doch historisch
Die in "Gold" erzählte Geschichte ist fiktiv, doch der deutsch-türkische Regisseur Arslan, der sich bereits durch Produktionen wie "Im Schatten" und "Ferien" einen Namen gemacht hat, recherchierte fast ein Jahr lang für seine Story über deutsche Auswanderer in Nordamerika und den Goldrausch am Klondike, dem damals Hunderttausende erlagen.
"Ich fand es sehr spannend, Deutsche einmal nicht als Von-der-Migration-Betroffene, sondern als Migranten zu zeigen", sagte Arslan. "Denn das waren keine Einzelfälle. In dem Zeitraum von etwa 1830 bis 1900 sind an die sechs Millionen Deutsche in die USA ausgewandert."
Deutsche als größte Auswanderergruppe
"Das war" - so Arslan weiter - "lange Zeit die größte Auswanderergruppe in die USA. Mich hat interessiert, so einmal einen anderen Blick auf die deutsche Geschichte zu werfen." Es sei erstaunlich, wie wenig präsent diese historische Tatsache sei.
Um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren dieses Mal 19 Filme aus aller Welt, darunter viele aus Osteuropa sowie aus den USA, Frankreich, Chile, Südkorea und dem Iran. Insgesamt zeigen die Internationalen Filmfestspiele Berlin bis zum 17. Februar mehr als 400 Filme.
haz/se (dpa)