Grachtenfestival Amsterdam: Hier spielt die Musik!

Die Kulisse für das Eröffnungskonzert bildet der Kloveniersburgwal, eine der ältesten Grachten in der historischen Innenstadt. Er wurde im 15. Jahrhundert als Stadtgraben errichtet. Die Häuser sind maximal vier bis fünf Stockwerke hoch, sonst würde ihr Gewicht die Pfähle in den Untergrund drücken.

Ein Höhepunkt des Grachtenfestivals ist das Prinsengrachtconcert, bei dem die Musiker auf einem Ponton vor dem luxuriösen Pulitzer Hotel aufspielen. Das Publikum lauscht vom Ufer oder auf kleinen Booten. Wie dieses sind viele der Open-Air-Konzerte gratis.

Zu den 90 Veranstaltungsorten des Grachtenfestivals gehört auch das Concertgebouw am Museumsplein. 1888 eröffnet verfügt das Haus über eine fantastische Akustik und ist die Heimat des Koninklijk Concertgebouworkest, eines der besten Orchester der Welt. Neben Musiklegenden wie Leonard Bernstein oder Stargeiger Yehudi Menuhin traten hier auch schon Popgrößen wie Sting oder The Who auf.

Seinen Namen hat das Festival nach dem über 100 Kilometer langen Kanalsystem, den Grachten von Amsterdam. Mit ihrem Ausbau im 17. Jahrhundert zählte die Stadt zu den reichsten Hafenstädten der Welt. Die Grachten werden auch heute noch vielfältig genutzt - von Pendlern ebenso wie von Touristen. Und einmal im Jahr von den Musikern beim Grachtenfestival.

Bei den Konzerten lohnt auch ein Blick nach oben: Die Häuser entlang der Wasserkanäle schmücken ebenso zahlreiche wie unterschiedliche Giebel. Oben sind meist noch die Vorrichtungen für Flaschenzüge zu sehen, über die Waren und Vorräte in die recht schmalen Häuser gebracht wurden.

Einen reizvollen Kontrast zur traditionellen Architektur bilden die modernen Bauten am Wasser. Das von Renzo Piano entworfene Wissenschaftsmuseum NEMO (Bild) verkörpert beides, den Respekt für die Handelsgeschichte und den Ausblick in die Zukunft. Ein Clubkonzert auf der Dachterrasse gibt's beim Grachtenfestival gratis dazu.