Hallo, ich bin der Ballack, wie gesagt
22. Oktober 2008Ich bin der Ballack. Wie gesagt, der Kapitän, nicht irgendwer. Ich bin der Führungsspieler. Und ich lasse mir, wie gesagt, nicht den Mund verbieten. Wenn ich irgendwen Pisser nennen will, dann mache ich das. Egal, ob der Bierhoff heißt oder Löw. Wenn mir einer ans Bein pinkelt, wie gesagt, dann pinkele ich zurück. Man hat mir letzte Woche zwei Knubbel aus den Füßen geschnitten, und wer hat nicht angerufen? Der Löw. Hallo, ich bin der Ballack, the sexiest kicker alive, wie man in England sagt. Ich hab Respekt verdient. Und Loyalität, wie gesagt. Wenn mir einer an meinen hoch versicherten Arbeitsgeräten herumschnibbelt, dann hat der Bundes-Jogi anzurufen. Punkt. Basta. Wie gesagt. Ich bin nicht nur die Wade der Nation. Ich kann auch mit den Füßen denken. Bin ich etwa schuld, dass ich noch nie einen internationalen Titel gewonnen habe? Da spielen, wie gesagt, noch zehn andere. Wenn ich Kapitän war, sind wir Zweiter geworden. In anderen Ländern hätten sie mich dafür zur Bundeskanzlerin gemacht, und das zu Recht. Zählen denn heute Verdienste gar nichts mehr? Ich verdiene gut, wie gesagt, ich bin ein verdienter Spieler. Wie der Frings und der Kuranyi auch. Der Torsten ist nur zu lieb, und der Kevin zu blöd. Ich aber habe, wie gesagt, Abitur in Chemnitz gemacht. Ich bin der Ballack, Weltklasse. Der Löw kann mich ab sofort siezen. Und wenn der mich, wie gesagt, auf die Bank setzt, dann setze ich mich direkt neben ihn und, wie gesagt, pinkele ihm ans Bein. Wenn er dann immer noch nicht kapiert, dass ich der Ballack bin, wie gesagt, besorge ich mir mit Kuranyi und Frings einen Pass von Aserbaidschan. Dann verhageln wir dem Löw die WM-Quali. Und Berti Vogts wird wieder Bundestrainer, wie gesagt.