Holocaust-Leugnerin Haverbeck verhaftet
7. Mai 2018Nachdem sie ihre Haftstrafe nicht freiwillig angetreten hatte, ist die 89-jährige Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck in ihrem Wohnhaus im ostwestfälischen Vlotho festgenommen worden. Sie wurde in die Haftanstalt in Bielefeld-Senne gebracht, wo sie eine zweijährige Gefängnisstrafe ohne Bewährung absitzen muss.
Haverbeck hatte behauptet, Auschwitz sei kein Vernichtungslager gewesen
Das Landgericht Verden hatte Haverbeck im August wegen Volksverhetzung in acht Fällen verurteilt, ihre Revision am Oberlandesgericht Celle scheiterte im Februar. Dabei ging es um Beiträge, die sie in der rechtsextremen Zeitschrift "Stimme des Reiches" veröffentlicht hatte. Unter anderem behauptete Haverbeck, das Konzentrationslager Auschwitz sei kein Vernichtungslager, sondern nur ein Arbeitslager gewesen.
Laut der Webseite "ursula-haverbeck.info" ließ sie die Frist zum Antritt ihrer Haftstrafe verstreichen, um ein Gutachten zu ihrer Haftfähigkeit abzuwarten. Am Freitag stellte die zuständige Staatsanwaltschaft Verden einen Haftbefehl aus.
Mehrfach verurteilt, aber erstmals in Haft
Die "Nazi-Oma", wie sie von Boulevardmedien genannt wurde, ist eine Symbolfigur der rechten Szene. Haverbeck wurde bereits mehrfach zu Geld- und Haftstrafen wegen Volksverhetzung verurteilt. Im Gefängnis saß sie bisher noch nicht, weil bislang keine Haftstrafe ohne Bewährung rechtskräftig geworden war. Die rechtsextreme Partei "Die Rechte" hat Haverbeck als Spitzenkandidatin für die Europawahl 2019 aufgestellt.
de/WW (afpd, dpa, epd)