Horst Faas: Ein deutscher Pressefotograf im Vietnam-Krieg
Horst Faas fotografierte an den Brennpunkten der Welt. Mit seinen Bildern aus Vietnam machte er den Krieg sichtbar.
Traumatisiert
Am 10. Juni 1965 griffen Soldaten der kommunistischen Vietcong die Stadt Dong Xoai an. Dabei kamen um die 150 Zivilisten und rund 300 Soldaten der südvietnamesischen Armee ums Leben. Die Einwohner, die den Angriff überlebten, standen unter Schock.
Fallschirmjäger und Heckenschützen
Im Juni 1965 landeten US-amerikanische Fallschirmjäger an einem Sammelpunkt der Vietcong in der Nähe von Thoung Lang im Dschungel. Einer von ihnen wurde von Heckenschützen getroffen. Kameraden versuchten, ihn zu einem Evakuierungshubschrauber zu tragen.
Pulitzerpreis 1965
Im März 1964 verfolgten Soldaten der vietnamesischen Regierung Guerillakämpfer in ein Dorf in der Nähe der kambodschanischen Grenze. Bei den Auseinandersetzungen wurde ein Kind getötet. Mit dem Leichnam im Arm ging der Vater zum Wagen der Soldaten. Für dieses Foto erhielt Horst Faas 1965 den Pulitzerpreis.
Die Schlacht von An Loc
Am 13. April 1972 griffen kommunistische Truppen die kleine Stadt An Loc 90 Kilometer nördlich von Saigon an. Die südvietnamesische Armee stand zur Verteidigung bereit und es kam zu einer Schlacht mit vielen Toten und Verletzten, die sich über Wochen hinzog. Dieser Mann wurde im Juni 1972 von einem Sprenggeschoss am Kopf und im Unterleib getroffen. Ein Militärarzt (rechts) hält Ausschau nach dem angekündigten Krankenwagen.
Massengrab in Hue
Im April 1969 wurde in der Nähe der Stadt Hue ein Massengrab gefunden. Diese südvietnamesische Frau fand dort den Leichnam ihres Mannes, der wahrscheinlich mit 47 anderen ein Jahr zuvor während der feindlichen Besetzung Hues ermordet wurde.
Strategische Beziehungen
Horst Faas war auch bei dem Treffen zwischen Ägyptens Präsident Anwar Sadat und US-Präsident Richard Nixon im Juni 1974 dabei. Symbolisch posierten die beiden Staatspräsidenten vor den Pyramiden von Gizeh in der Nähe Kairos. 1976 wurde Horst Faas Fotochef der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) für Europa, Afrika und den Nahen Osten.
Amerikanischer Absturz
Staub, Rauch und Trümmer erfüllten die Luft nach dem Absturz eines US-amerikanischen Hubschraubers im Song Ngan Tal im Juli 1966. Ein Soldat wurde von den Rotorblättern getroffen. Ein weiterer Hubschrauber probierte zu landen. Das Song Ngan Tal liegt ganz in der Nähe einer entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südvietnam.
Flucht durch die Sümpfe
Im Januar 1966 griffen US-Truppen eine der Hochburgen der kommunistischen Vietcong bei Bao Trai, ca. 20 Kilometer westlich von Saigon, an. Frauen und Kinder flohen vor den Schüssen der Vietcong durch sumpfige Kanäle, begleitet von US-amerikanischen Fallschirmjägern.
Gefoltert und erstochen
Im Januar 1964 fotografierte Horst Faas (geboren 1933 in Berlin) einen nordvietnamesischen Farmer, der auf den Transport ins Kriegsgefängnis wartete. Soldaten der südvietnamesischen Armee hatten ihn gefangen genommen und wegen falscher Aussagen gefoltert. Später stachen sie mit dem Messer auf ihn ein.
Horst Faas im Einsatz
Für Associated Press (AP) in Saigon war Horst Faas von 1962 bis 1974 und damit auch während des Vietnam-Krieges für die Fotoberichterstattung der Nachrichtenagentur aus dem Land zuständig. Er war oft nah dran an den Kampfhandlungen und wurde einmal selbst schwer verletzt. Auf diesem Bild begleitete Faas (rechts) südvietnamesische Soldaten.
Pulitzerpreis 1972
Horst Faas verließ Vietnam zeitweise und reiste unter anderem nach Bangladesch, wo er die Hinrichtung von Gefangenen in Bildern festhielt. Sie waren angeklagt worden, während des Bürgerkriegs mit der pakistanischen Miliz kooperiert zu haben. Das Bild zeigt Soldaten der Armee Mukti Bahini, die zu Allah beten, bevor sie die Hinrichtungen ausführen. Für diese Aufnahmen bekam Faas, zusammen mit seinem französischen Kollegen Michel Laurent, 1972 seinen zweiten Pulitzerpreis.
Im Dschungel verborgen
Horst Faas begleitete im Juni 1965 US-Soldaten, die im morastigen Dschungel 40 Kilometer nordöstlich von Saigon mögliche Schlupfwinkel der Vietcong suchten.