Im Kino: 7 Tage in Havanna
11. Juli 2013Paris und New York waren die letzten großen Metropolen, denen Regisseure aus aller Welt in einem internationalen Kinofilm ihren Tribut gezollt haben. Nun also die Hauptstadt Kubas. "7 Tage in Havanna" heißt das Gemeinschaftsprojekt, das jetzt in den deutschen Kinos angelaufen ist. Ein Sommerfilm auf jeden Fall, spürt man doch in vielen Szenen die sengende Hitze und viel Leidenschaft. Früher nannte man solche aus mehreren Episoden zusammengesetzten Werke etwas despektierlich "Omnibusfilm": Regisseure mit unterschiedlichen Ideen tun sich zusammen, ihre Geschichten sind nur locker oder gar nicht miteinander verbunden. Was sie eint, ist lediglich der Schauplatz.
In "7 Tage in Havanna" ist Deutschland nur vor der Kamera vertreten. Daniel Brühl spielt an der Seite von Melvis Estévez einen jungen Musikmanager aus Europa, der sich in Clubs und Bars nach musikalischen Talenten und aufregenden Stimmen umschaut. Dabei trifft er auf die betörende Cecilia, in die er sich prompt verliebt. Diese entscheidet sich am Ende aber für ihr Land und gegen eine Karriere jenseits des Atlantiks. Wie überhaupt der Konflikt zwischen Dableiben und Weggehen in den meisten Episoden des Films das emotionale Zentrum der Geschichte bildet. Kuba ist ein Land zwischen Tradition, Ideologie und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, eingekeilt zwischen den politischen Systemen. Das spiegelt sich im Schicksal der Menschen wider.
"7 Tage in Havanna", inszeniert von den Regisseuren Benicio del Toro, Pablo Trapero, Julio Medem, Elia Suleiman, Gaspar Noé, Juan Carlos Tabió und Laurent Cantet. Frankreich/Spanien 2012, 129 Minuten, Verleih: Alamode Film, Deutscher Kinostart 11. September.