Indien - ein verheerendes Zugunglück
Nach dem schweren Zugunglück in Indien sind mehr als tausend Menschen mit den Räumungsarbeiten beschäftigt. Angehörige versuchen die Opfer zu identifizieren. Gleichzeitig wird über Bahnsicherheit diskutiert.
Hunderte Tote
Der Unfall ereignete sich am Freitagabend in einer ländlichen Gegend im Bezirk Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata. Drei Züge waren laut Behörden daran beteiligt. Erste Erkenntnisse zur Unfallursache deuten auf ein Signalproblem hin, wie örtliche Medien berichten
Keine Überlebenden erwartet
Mindestens 275 Menschen kamen ums Leben, überall liegen Wracks herum, die Gleise sind kaputt: Das Ausmaß der Katastrophe ist erschütternd. Es ist eines der schwersten Zugunglücke Indiens. Hunderte Menschen arbeiten derweil daran, die Unfallstelle zu räumen. Laut Rettungskräften vor Ort werden in und unter den Wracks inzwischen keine Überlebenden mehr erwartet.
Noch einige Tage Räumungsarbeiten
Das Ziel sei es, die Räumungsarbeiten bis Mittwoch (07.06.2023) abzuschließen, sagte Bahnminister Ashwini Vaishnaw der indischen Nachrichtenagentur ANI.
Opfer identifizieren
Gleichzeitig versuchen Angehörige vor Ort in verschiedenen Leichenhallen teils sehr entstellte Opfer zu identifizieren, wie etwa die "Times of India" berichtet. Bei brütender Hitze wurden viele der Leichen in größere Zentren überführt. Einige können nur noch durch DNA-Tests identifiziert werden.
Drei Züge
Örtlichen Berichten zufolge soll ein Passagierzug zuerst entgleist sein, ein anderer Passagierzug sei in dessen liegengebliebene Waggons gerast. Auch ein Güterzug soll beteiligt gewesen sein.
Häufig Unfälle in Indien
Das bevölkerungsreichste Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen hat ein historisch gewachsenes und eines der größten Bahnnetze der Welt, in das die Regierung zuletzt deutlich investiert hat. Angesichts vieler alter Züge und überholungsbedürftiger Gleisanlagen gibt jedoch häufig Unfälle
Selten so hohe Opferzahlen
Derart hohe Opferzahlen waren dennoch selten geworden. Der Unfall entfachte auch wieder eine Diskussion um Sicherheit bei der indischen Bahn. Rund um die Welt kondolierten Politiker und Staatschefs, zuletzt unter anderem auch US-Präsident Joe Biden. "Jill und ich sind nach der tragischen Nachricht über das tödliche Zugunglück in Indien untröstlich", sagte Biden auch im Namen seiner Frau.