Indonesischer Terroristenführer lebt doch noch
12. August 2009DNA-Test zeigt: Noordin Mohammed Top lebt noch
Er war, ist und bleibt der meistgesuchte Mann Südostasiens, denn Noordin Mohammed Top, der indonesische Top-Terrorist ist nicht tot. Das wurde jetzt auch offiziell zugegeben, und damit haben sich Polizei und Medien in Indonesien ein Stück weit blamiert. Denn nachdem am vergangenen Wochenende ein Terroristenversteck von den Sicherheitskräften erstürmt worden war, verkündete die Polizeiführung schnell und vollmundig, dabei sei auch der Top-Terrorist getötet worden. Und als vorgestern und gestern deutliche Zweifel von Ermittlern geäußert wurden, weil Fingerabdrücke und Physiognomie des Toten nicht auf Noordin Top passten, schwieg die Polizeiführung lieber und wollte das DNA-Ergebnis abwarten. Dieses Ergebnis liegt jetzt vor und zeigt eindeutig, dass es sich bei dem Toten nicht um den gesuchten Terroristen handelt.
Kommentar: Birma auf dem Weg zum Schurkenstaat
Gegen ein Unrechtsregime und seine abhängige und willfährige Justiz mit rechtlichen Mitteln vorzugehen, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen - und erfordert in einem Staat wie Birma zugleich viel Mut. Und so muss man dem Anwalt der birmanischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi großen Respekt zollen, dass er es wagt, gegen das Urteil auf weiteren Hausarrest für seine Klientin Berufung einzulegen. Der ganze Prozess und seine ziemlich konstruierte Anklage haben gezeigt, dass die Justiz Birmas und das darüber thronende Militäregime mit dem Recht so spielen, wie ihnen das gefällt. Dass die Richter außerdem den Amerikaner, der in das Haus von Aung San Suu Kyi eingedrungen war, zu sieben Jahren Zwangsarbeit verurteilten, zeigt, dass Birma von Nordkorea den Umgang mit den USA kopiert - und so auf dem besten Wege ist, von den Amerikanern zu einem Schurkenstaaten gestempelt zu werden.
Tokio: Tellerwerfen als Aggressionsabbau
Die Japaner gelten ja im Allgemeinen als stoisch und beherrscht - und im Großraum Tokio, wo rund 30 Millionen Menschen sehr dicht gedrängt zusammenleben müssen, ist es auch gut, dass sie ihren Emotionen nicht allzu freien Raum lassen. Aber irgendwo und irgendwie muss halt auch mancher Frust und manche Aggression, die sich angesammelt haben, abgebaut werden. Deshalb haben die Japaner rund um Tokio ein paar Ersatzhandlungen gefunden, mit denen sie ihre schlechten Emotionen loswerden können, ohne anderen zu schaden. Bei einem dieser Aggressionsabbau-Möglichkeiten kommen nur ein paar Teller zu Schaden.
Redaktion: Thomas Latschan/Ralf Buchinger