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Politik

Islamist attackiert Gefängniswärter

5. März 2019

Ein Islamist hat in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Normandie zwei Wärter mit einem Messer schwer verletzt. Dann verschanzte sich der Häftling mit seiner Lebensgefährtin in einem Zimmer. Die Frau starb kurz darauf.

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Frankreich Polizei überwältigt Häftling nach Messerattacke im Gefängnis
Bild: picture-alliance/dpa/M. Ollivier

Elitekräfte der Polizei überwältigten den 27-jährigen Mann. Bei dem Einsatz, der sich über mehrere Stunden hinzog, starb die Frau, wie der Sender Franceinfo meldet. Wie es heißt, wurde sie durch Schüsse tödlich verletzt. Frankreichs Innenminister Christophe Castaner und Justizministerin Nicole Belloubet sprachen von einer terroristisch motivierten Tat. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm nach eigenen Angaben die Ermittlungen.

Offiziellen Angaben zufolge wollte der Häftling mit seiner Tat den Tod des Straßburger Attentäters Chérif Chekatt rächen, er soll "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben. Bei dem Attentat in der Elsass-Metropole waren im Dezember fünf Menschen getötet worden, zwei Tage später wurde der polizeibekannte islamistische Extremist Chekatt bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Wie kam er an das Messer?

Der Angreifer war 2010 zum Islam konvertiert und ist in dem Gefängnis als "radikalisierter" Islamist eingestuft. Er war nach Angaben der Haftanstalt mit einem Keramikmesser auf die Wachleute losgegangen. Die Polizei untersucht, ob seine Lebensgefährtin es ihm ins Gefängnis mitgebracht haben könnte. Keramikmesser lösen bei gängigen Metalldetektoren keinen Alarm aus.

Der Islamist verbüßt im Gefängnis in Condé-sur-Sarthe eine 30-jährige Haftstrafe für Entführung mit Todesfolge, bewaffneten Raub und für die Unterstützung von Terrorismus. Gemeinsam mit einem Komplizen hatte er im Jahr 2015 einen Mann bei einem Raubüberfall in dessen Haus erwürgt.

Ein zweites Mal verurteilt

Ein zweites Mal wurde der Islamist verurteilt, weil er seine Mithäftlinge dazu aufrief, den islamistischen Terroranschlag auf das Bataclan-Kulturzentrum in Paris zu wiederholen. Bei dem Anschlag im November 2015 starben 90 Menschen.

Die Haftanstalt in der Normandie gilt als eine der sichersten Frankreichs. Derzeit sitzen dort 110 Menschen in Haft. Obwohl der Mann als radikalisiert galt, war er laut Ministerin Belloubet nicht im zusätzlich gesicherten Trakt des Gefängnisses untergebracht, der vor wenigen Monaten eingerichtet worden war.

haz/hk (afp, dpa, rtr, ap)