Jimmy Carters Leben in Bildern
Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter wurde aufgrund seiner moralischen Prinzipien und seiner diplomatischen Haltung weltweit geachtet. Von 1977 bis 1981 war er Präsident der USA.
Bescheidene Anfänge
Jimmy Carter begann als Erdnussfarmer und wurde US-Präsident. Nach dem Vietnamkrieg und der Watergate-Affäre um Präsident Richard Nixon wollten viele US-Amerikaner einen politischen Wechsel und gaben ihm ihre Stimme. Carter sagte den Wählern: "Wenn ich Sie jemals anlüge, wenn ich jemals eine irreführende Aussage mache, wählen Sie mich nicht. Ich hätte es nicht verdient, Ihr Präsident zu sein."
Gleichberechtigte Partner
Jimmy Carter heiratete 1946 seine Frau Rosalynn, die sich als First Lady durch ihr besonderes politisches Engagement auszeichnete. Sie nahm auch an Kabinettssitzungen teil. Hier ist das Paar beim Parteitag der Demokraten 1976 umgeben von zahlreichen Familienmitgliedern. 1982 gründete das Ehepaar in Atlanta das Carter Center - sein Vermächtnis zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten.
Trauernde Freunde
US-Präsident Joe Biden betrauert Carters Tod und sagt, die Welt habe einen "außergewöhnlichen Führer, Staatsmann und Menschenfreund" verloren - und er einen lieben Freund. Das Bild zeigt Carter (l) und Biden (r) im Jahr 1978.
Wegweisend
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama erinnerte daran, dass Carter den Wählern versprochen hatte, immer die Wahrheit zu sagen. "Und das hat er getan. Er hat sich für das Gemeinwohl eingesetzt, egal, welche Konsequenzen das haben würde", so Obama zu Carters Tod. "Er glaubte, dass einige Dinge wichtiger seien als die Wiederwahl - Dinge wie Integrität, Respekt und Mitgefühl."
Friedensstifter
US-Präsident Carter vermittelte den Friedensvertrag zwischen Ägyptens Präsidenten Anwar el-Sadat (l) und Israels Präsidenten Menachem Begin (r). Sadat und Begin erhielten 1978 den Friedensnobelpreis. Carter erhielt ihn 2002 unter anderem für seine "unermüdlichen Bemühungen, friedliche Lösungen für internationale Konflikte zu finden".
Komplexer Naher Osten
Carter drängte später seine Nachfolger im Amt, einen palästinensischen Staat anzuerkennen - erfolglos. Hier trifft er Palästinenserführer Jassir Arafat 1996 in Gaza. Die israelische Regierung erzürnte Carter mit der Frage, ob Israels Behandlung der Palästinenser nicht einer "Apartheid" gleichkäme.
Fauxpas im Königshaus
Während eines Aufenthalts im Buckingham Palace, zu dem ihn Königin Elisabeth II. eingeladen hatte, küsste Carter deren Mutter Queen Mum zur Begrüßung auf die Lippen und verstieß damit gegen alle Regeln des königlichen Protokolls.
Unerfreuliches Verhältnis
Zwischen US-Präsident Jimmy Carter und dem bundesdeutschen Kanzler Helmut Schmidt bestand ein eher feindseliges Verhältnis. In seinem Tagebuch schrieb Carter, einer der wenigen positiven Aspekte seiner Niederlage gegen Ronald Reagan im Präsidentschaftswahlkampf 1980 sei, dass er sich nicht mehr mit Helmut Schmidt auseinandersetzen müsse.
Republikanischer Widersacher
Carters Popularität ging vor allem nach der islamischen Revolution im Iran 1979 zurück, als 66 US-Amerikaner in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln genommen wurden. Bei einer misslungenen Geiselbefreiung im April 1980 starben acht US-Amerikaner. Carter verlor die Wahl 1980 krachend gegen Ronald Reagan - rechts im Bild mit Ehefrau Nancy bei seiner Amtseinführung.
Freundschaftstreffen mit dem Feind
Im Mai 2002 besuchte Carter Kuba und hielt im Fernsehen des kommunistischen Landes eine Rede. Er war der ranghöchste US-Amerikaner seit Jahrzehnten, der Kuba besuchte. Er sah sich auch ein Baseballspiel an, gemeinsam mit dem damaligen kubanischen Präsidenten Fidel Castro (r).
Präsidenten in Serie
Ein hochrangiges Gruppenbild im Weißen Haus: US-Präsident George W. Bush (mittig) mit dem designierten Präsidenten Barack Obama (2.v.l.) und den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton (2.v.r.), Jimmy Carter (r) und George H.W. Bush (l) im Weißen Haus. Carter war der 39. Präsident der Vereinigten Staaten und ist bisher der am längsten lebende US-amerikanische Präsident.
Die Ältesten
2007 wurde Jimmy Carter zusammen mit dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela (m) Gründungsmitglied der Gruppe The Elders (deutsch: die Ältesten). Diese Gruppe umfasst hochrangige Staatsmänner und -frauen, die ihre Erfahrung nutzen, um in schwierigen Streitfragen, bei der Konfliktlösung und im Bereich Menschenrechte diplomatisch zu beraten.
Habitat for Humanity
Für die Hilfsorganisation Habitat for Humanity baute das Ehepaar Jimmy und Rosalynn Carter auch eigenhändig und ehrenamtlich Häuser für Bedürftige - ab 1984 jedes Jahr eine Woche lang, solange beide körperlich fit waren. Sie spendeten Zeit und Einfluss und arbeiteten mit fast 103.000 Freiwilligen in 14 Ländern zusammen.
Elder Statesman
Von Alter und Krankheit gezeichnet: Im Jahr 2023 wurde Carter von seinem Haus in der Kleinstadt Plains im US-Bundesstaat Georgia in ein Hospiz eingeliefert. Er war der erste US-Präsident in der Geschichte, der 100 Jahre alt wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen 2024 gab er noch seine Stimme ab - natürlich für die Demokratin Kamala Harris, wie er bekundete.