Seit fast zwei Jahren steckt der Libanon in einer Wirtschafts- und Finanzkrise. Die gewaltige Explosion im Hafengelände, die die Hauptstadt Beirut im vergangenen Sommer erschütterte, war nur das äußere Zeichen für viel tiefer liegende Probleme. Die Währung hat ihren Wert fast vollständig verloren, Treibstoff und Medikamente sind knapp, und nachts können selbst in der Hauptstadt die Straßen nicht mehr beleuchtet werden. Korruption und Misswirtschaft sind so tief verwurzelt, dass das Land Gefahr läuft, zu einem gescheiterten Staat zu werden.
"Es ist zu viel Geld in der Stadt"
Wer jetzt glaubt, all das könne nur in fernen, ohnehin instabilen Ländern passieren, der sollte jetzt gut zuhören, was unser Reporter aus dem belgischen Antwerpen berichtet. Auch dort, also mitten in Europa, gibt es Anzeichen, wie sich Korruption durch staatliche Institutionen frisst und das Vertrauen der Bürger zerstört. Das Geld, um das es hier geht, kommt aus dem Drogenschmuggel. Antwerpen mit dem zweitgrößten Hafen Europas hat sich innerhalb von kurzer Zeit zu einem internationalen Kokain-Hotspot entwickelt.
"Nur die Mafia profitiert, nicht die Bauern"
Vom Kokain jetzt zum wesentlich sanfteren Cannabis. Dieser Stoff wird zunehmend legalisiert - etwa in vielen Bundesstaaten der USA oder in Kanada. Europa ist hier noch nicht so weit. In einigen Ländern ist der Konsum zwar straffrei, richtig legal ist Cannabis aber allenfalls für den medizinischen Gebrauch.
Das nordafrikanische Marokko gehört zu den weltweit größten Cannabis-Produzenten, seit Jahrhunderten wird die Pflanze hier angebaut. Legal war das seit der Unabhängigkeit im Jahr 1956 nicht. Aber das hat sich jetzt geändert: Ende Mai hat das Parlament beschlossen, den Anbau zu legalisieren. Die zahlreichen Cannabis-Bauern hoffen jetzt, das sich ihre prekäre wirtschaftliche Lage endlich verbessert.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove