Kuba schafft Doppelwährung ab
22. Oktober 2013Fast alles, was über den Minimalbedarf an Lebensmitteln und Kleidung hinausgeht, muss in den staatlichen Geschäften, auf den privaten Bauernmärkten oder auf dem Schwarzmarkt mit konvertiblen Pesos bezahlt werden. Dabei ist die Parallelwährung mit ihrem Wechselkurs von eins zu 24 zum regulären Peso für viele einfache Kubaner praktisch nicht zugänglich
Deshalb will das kommunistische Kuba nach knapp 20 Jahren dieses System der Doppelwährung abschaffen. Staatschef Raúl Castro sagte, das Kabinett habe dazu einen Zeitplan gebilligt. Die Abschaffung der Doppelwährung war eine der Hauptforderungen des VI. Kongresses der Kommunistischen Partei Kubas im Jahr 2011.
Übergang ohne Schocktherapie
Die Zusammenführung der beiden Währungen soll schrittweise erfolgen. Nach Angaben von kubanischen Ökonomen wird es eine Übergangszeit von 18 Monaten geben. In einem ersten Schritt soll die kommende Einheitswährung Unternehmen zugänglich werden, hieß es in der Parteizeitung"Granma". In einem zweiten Schritt sollten "natürliche Personen" von der neuen Währung profitieren. Details wurden nicht genannt, geplant sei jedoch ein Übergangsprozess ohne "Schocktherapie".
Kubas Präsident Raúl Castro hatte in den vergangenen Jahren bereits eine ganze Reihe von Reformen auf den Weg gebracht, mit denen unter anderem die staatliche Kontrolle über die Wirtschaft gelockert und den Kubanern mehr wirtschaftliche Eigeninitiative erlaubt wurde. Zuletzt wurde Ende September erlaubt, dass eine Reihe weiterer Berufe auf selbstständiger Basis ausgeübt werden dürfen, darunter Makler, Agrar-Großhändler, Maurer, Klempner, Zimmermann und Elektriker. Im Oktober vergangenen Jahres waren die Reisebeschränkungen gelockert worden.
rbr/rb (afp, rtr, epd)