Los Angeles: Feuerinferno auch in Hollywood
Die schweren Waldbrände rund um Los Angeles haben über 100.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Stürmische Winde erschweren den Feuerwehrkräften den Kampf gegen die Flammen. Derweil steigt die Zahl der Todesopfer.
Vom Feuer bedroht
Rund um die Millionenstadt Los Angeles toben schwere Waldbrände. Mehr als 100.000 Bewohner mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Tausende Einsatzkräfte kämpfen gegen das Inferno. In den vergangenen Stunden kam ein weiteres Feuer hinzu. Auch die Zahl der Todesopfer steigt.
Sunset Strip on fire
Die Flammen breiteten sich auch auf die berühmten Hollywood Hills aus. Zahlreiche Bewohner versuchten, das Gebiet zu verlassen. Nördlich des Hollywood Boulevards wütet das sogenannte "Sunset Fire", ein Brand, der Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellt.
Zu starke Brände, zu wenig Personal
Der Feuerwehrchef des Los Angeles County, Anthony Marrone, räumt ein, dass die Einsatzkräfte mit dem Ausmaß der Brände überfordert sind. "Wir waren auf ein oder zwei große Buschbrände vorbereitet", erklärt er. "Doch es gibt nicht genug Feuerwehrleute im County, um vier Brände dieses Ausmaßes gleichzeitig zu bekämpfen." Aufgrund der Intensität des Feuers wird Unterstützung aus der Luft eingesetzt.
Dringende Evakuierung
Patienten des Brighton Care Centers in Pasadena wurden evakuiert, während die Brände in Los Angeles weiter wüten. Die Behörden berichten von mehreren Todesopfern und befürchten weitere. Ganze Straßen wurden zerstört, Häuser und Autos fielen den Flammen zum Opfer. Vor der Evakuierungsanordnung für Hollywood waren bereits Bewohner anderer Gegenden zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen worden.
Hilfe von überall
In Pacific Palisades, einem exklusiven Stadtteil im Westen von Los Angeles, in dem prominente Schauspieler wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper und Tom Hanks leben, hat das Feuer schwere Schäden angerichtet. Unterstützung kommt daher auch von außerhalb: Die Feuerwehr San Francisco hat ein "Strike Team" mit 22 Einsatzkräften nach Südkalifornien entsandt.
Nichts mehr übrig
Von diesem Haus in Malibu steht nur noch das Gerippe, die Flammen haben es vollständig zerstört. US-Präsident Joe Biden hat die betroffenen Regionen in Kalifornien zum Katastrophengebiet erklärt. Damit können Gemeinden und Überlebende sofort auf Bundesmittel zugreifen, um den Wiederaufbau zu unterstützen.
Rauch und Flammen - erstickende Luft
Weite Landstriche sind verwüstet, während die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde die Brände weiter anfachen und ihre Ausbreitung beschleunigen. Diese Winde treiben die Temperaturen in Los Angeles selbst im Winter auf bis zu 30 Grad. Mit großer Sorge wird eine weitere Ausdehnung der Feuer befürchtet.
Abgebranntes Nobelviertel
Ausgebrannte Gebäude - sie stehen symbolisch "für eine der schlimmsten Feuerkatastrophen in der Geschichte Los Angeles", so US-Medien. Laut Feuerwehrchef Anthony Marrone wurden bereits knapp 2000 Gebäude zerstört, während weitere 28.000 als gefährdet gelten. Unter den bedrohten Bauwerken befinden sich auch zwei deutsche Kultureinrichtungen: das Thomas-Mann-Haus und die Villa Aurora.
Zu wenig Wasser
Ein brennender Feuerhydrant in Altadena, Los Angeles, symbolisiert die dramatische Lage: Viele Hydranten sind bereits versiegt, und das Wasser wird knapp. Waldbrände sind im Westen der USA zwar üblich und ein natürlicher Teil des ökologischen Kreislaufs, doch der menschengemachte Klimawandel verändert laut Wissenschaftlern die Wettermuster und verschärft die Situation.