Malis blutige Jahre
Trotz UN-Mission und Friedensverträgen ebbt die Gewalt in Mali nicht ab. Seit 2012 kämpfen Tuareg-Rebellen und Islamisten gegen die Zentralregierung in Bamako. Immer wieder werden auch Ausländer zur Zielscheibe.
Angriff im Zentrum der Hauptstadt
Noch ist unklar, wer genau hinter dem Angriff auf das Radisson Blu in Bamako steckt. 170 Menschen sollen die Geiselnehmer zwischenzeitlich in ihrer Gewalt gehabt haben. Sicherheitskräfte stürmten das Hotel und konnten zahlreiche Geiseln befreien. Das Hotel beherbergt besonders viele Diplomaten und Journalisten aus aller Welt.
Islamisten im Norden
Für die Geiselnahme könnte eine der vielen bewaffneten Gruppen im Land verantwortlich sein. Etwa die islamistische Ansar Dine - die selbsternannten "Unterstützer des Glaubens" unter Führung von Iyad Ag Ghaly. Sie kämpfen seit 2012 für einen islamistischen Staat im Norden Malis.
Terror und Kulturzerstörung
2012 gewann Ansar Dine schnell die Kontrolle über weite Teile Nordmalis. Dort errichteten die Kämpfer ein Schreckensregime, hackten mutmaßlichen Dieben die Hände ab und steinigten mutmaßliche Ehebrecher. Weltweite Beachtung erlangte Ansar Dine durch die bewusste Zerstörung wertvoller Kulturgüter wie hier einer Moschee aus dem 15. Jahrhundert in Timbuktu.
Bomben auf Tripolis - Nachbeben in Mali
Befeuert wurde der Konflikt in Mali auch durch den Libyen-Krieg. Durch das Chaos und die Kämpfe nach dem Sturz von Diktator Gaddafi waren ab 2011 große Mengen an Waffen und zahlreiche Kämpfer in den Norden Malis gelangt.
Azawad oder Scharia-Staat?
Die islamistischen Milizen verdrängten - nach einer Zeit des gemeinsamen Kampfes - auch religiös gemäßigtere Tuareg-Rebellen. Etwa die Nationale Bewegung für die Befreiung des Azawad (MNLA), die für ein eigenes Staatsgebiet des Volksstamms im Norden Malis kämpft.
Opération Serval
Anfang Januar 2013 drohte der Marsch der Islamisten auf die Hauptstadt Bamako. Frankreichs Präsident Hollande befahl daraufhin einen Militäreinsatz gegen die Rebellen. Bis zum Sommer konnten die Franzosen im Rahmen der Opération Serval gemeinsam mit malischen und anderen westafrikanischen Truppen die wichtigsten Städte Nordmalis zurückerobern.
MINUSMA soll für Stabilität sorgen
Rund 10.000 UN-Soldaten sollen den brüchigen Frieden in Mali sichern. Auch die Bundeswehr hat dafür 200 Soldaten in den Süden des Landes entsandt. In der Hauptstadt Bamako sind darüber hinaus 50 Bundeswehr-Soldaten im Rahmen einer europäischen Ausbildungsmission für die malische Armee stationiert. Hier ist Verteidigungsministerin von der Leyen auf Truppenbesuch in Mali.
Ein bisschen Frieden
Doch Rebellen und Banditen lassen das Land weiterhin nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder gibt es Meldungen über Anschläge und Entführungen. Hunderttausende Malier haben in den vergangenen Jahren deshalb ihre Heimat verlassen. Diese Kinder leben im Flüchtlingslager Mentao im Nachbarland Burkina Faso.