1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Facebook und Instagram: Mark Zuckerberg beendet Faktenchecks

7. Januar 2025

Mark Zuckerberg hat weitreichende Änderungen für seinen Tech-Konzern Meta angekündigt. Unter anderem wird die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beendet. Und die Inhaltsrichtlinien werden überarbeitet.

https://p.dw.com/p/4ouVc
Logo von Meta Konzern, im Hintergrund die Apps Instagram, Facebook und Whatsapp
Die Neuausrichtung im Konzern betreffe die Meta-Anwendungen Facebook,  Instagram und Threads, heißt esBild: Jens Büttner/dpa/picture alliance

Der Facebook-Konzern Meta hat umfassende Änderungen bei der Moderation von Online-Inhalten angekündigt. Gründer Mark Zuckerberg begründete dies in einem auf Facebook veröffentlichten Video mit der Notwendigkeit, nach Jahren kontroverser Debatten über Online-Inhalte und deren Regulierung neue Schwerpunkte zu setzen.

Der Konzern werde dafür - zunächst in den USA - die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und ein System ähnlich den "Community Notes" von Elon Musks Konkurrenzkonzern X einführen. Seit 2016 setzte Meta auf ein Faktencheck-System, das unabhängige Organisationen in zahlreichen Ländern und Sprachen einbindet.

Außerdem ist Zuckerberg zufolge geplant, die Inhaltsrichtlinien zu ändern und etliche Beschränkungen bei Themen wie Migration und Geschlechterfragen aufzuheben, da diese laut Zuckerberg "nicht mehr im Einklang mit der öffentlichen Meinung" stünden. Auch die Durchsetzung der Regeln soll demnach reformiert werden: Geringfügige Verstöße würden künftig erst nach Nutzerbeschwerden geprüft, und Algorithmen sollen nur bei einer höheren Schwelle eingreifen. Zusätzlich wolle Meta politische und gesellschaftliche Themen wieder stärker in den Fokus rücken.

US-Wahl als Wendepunkt

Die jüngsten US-Präsidentschaftswahlen mit dem Sieg von Donald Trump hätten einen "kulturellen Wendepunkt" markiert, erklärte Zuckerberg. "Wir werden zu unseren Wurzeln zurückkehren, Fehler reduzieren, unsere Regelwerke vereinfachen und die freie Meinungsäußerung auf unseren Plattformen wiederherstellen", so der 40-Jährige weiter.

Außerdem plane Meta, gemeinsam mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump "gegen Regierungen weltweit" vorzugehen, "die amerikanischen Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren" - auch in Europa.  Ein weiterer Schritt sei die Verlagerung der Moderationsteams von Kalifornien nach Texas, um "die Wahrnehmung von Befangenheit zu reduzieren". Die Neuausrichtung betreffe Facebook, Instagram und Threads.

Neuausrichtung der Führungsetage

Die angekündigten Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund einer ideologischen Neuausrichtung innerhalb der Führungsetage des Konzerns. Passend zum bevorstehenden Machtwechsel in Washington hat Meta Joel Kaplan - einen ehemaligen Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush - zum neuen Politik-Chef ernannt.

Beobachter sehen in diesen Maßnahmen eine Reaktion auf die jahrelange republikanische Kritik an der Moderationspolitik und einen Versuch, das belastete Verhältnis zu Trump zu verbessern. Dieser hatte Facebook im Wahlkampf als "Feind des Volkes" bezeichnet und Zuckerberg scharf attackiert.

ch/jj (dpa, afp, rtr)