Wetterphänomene in deutschen Redewendungen
Deutsche reden über Schnee, Eis oder Regen, wenn sie eigentlich etwas ganz anderes meinen. Hier kommen sieben Redewendungen über das Wetter.
Vom Regen in die Traufe
Wer von einer unangenehmen Situation geradewegs in eine noch unangenehmere steuert, kommt vom Regen in die Traufe. Die Traufe ist die Tropfkante am Dach, hier fließt Regenwasser gesammelt in einem Schwall ab - auf denjenigen, der nichtsahnend darunter steht!
Auf dünnes Eis begeben
Wer sich sprichwörtlich auf dünnes Eis begibt, geht ein Risiko ein, oder begibt sich in eine kritische oder unsichere Situation. Schon im Mittelalter hieß es: "Qui currit glaciem, se non monstrat sapientem" (Wer auf das Eis läuft, zeigt sich nicht weise).
Gut Wetter machen
Wer sich zum eigenen Vorteil um eine gute Stimmung bemüht, oder versucht, andere Menschen zu seinen Gunsten zu beeinflussen, macht in der bekannten deutschen Redewendung "gut Wetter". Wer hätte da nicht gern, wie die Fee im Foto, einen Zauberstab- oder Spruch!
Wie ein geölter Blitz
Blitze bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 100.000 Kilometern pro Sekunde - langsamer als Lichtgeschwindigkeit, aber doch: "blitzschnell". Noch schneller ist nur der sprichwörtlich "geölte Blitz".
Etwas steht in den Sternen
Was sprichwörtlich in den Sternen steht, ist ungewiss. Seit Menschengedenken werden die Sternkonstellationen am Himmel gedeutet, um Prognosen für die Zukunft zu erhalten.
Schnee von gestern
Wer abwinkt und sagt, "das ist doch Schnee von gestern", meint, eine Nachricht ist nicht neu, sondern alt und überholt. "Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?" fragt wehmütig Francois Villon in einem Gedicht aus dem 16. Jahrhundert, seiner "Ballade der Frauen von einst". Den Schneeresten auf dem Foto dagegen weint man keine Träne nach.
Durch den Wind sein
Segelschiffe, die ihre Richtung ändern, müssen "durch" den Wind - für einen kurzen Moment bläst der Wind, vielleicht sehr heftig, direkt von Vorne. Die Redewendung bedeutet, dass jemand sich völlig erschöpft fühlt, unkonzentriert und verausgabt.