Tote bei Angriff von Extremisten in Kaschmir
27. August 2017Mit Sturmgewehren und Granaten griffen vermutlich drei Aufständische das Polizeihauptquartier im Bezirk Pulwama, im Süden Kaschmirs, an. Nach Polizeiangaben sind bei den Gefechten zwei der Angreifer sowie acht Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden. Der dritte Angreifer halte sich womöglich noch auf dem Gelände auf. Die radikal-islamische Gruppe Jaish-e-Mohammad bekannte sich zu dem Überfall.
Nach dem Angriff schränkten die Behörden den Internetzugang in der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Region ein, um die Organisation von Protesten gegen die indischen Sicherheitskräfte zu erschweren. In den vergangenen Monaten hatten Dorfbewohner wiederholt indische Soldaten mit Steinwürfen attackiert. Auch nach dem Angriff auf die Polizeistation am Samstag kam es vereinzelt zu Protesten, die Polizei setzte Tränengas ein.
Schwelender Konflikt
In der im Himalaya gelegenen Krisenregion gibt es seit Monaten wieder starke Spannungen. Seit Jahresbeginn wurden mindestens 136 Aufständische von indischen Sicherheitskräften getötet. Anfang des Monats gaben die Behörden die Tötung eines führenden Rebellenkommandeurs der muslimischen Gruppierung Lashkar-e-Taiba bekannt.
Indien hat Pakistan wiederholt vorgeworfen, Extremisten auszubilden und zu bewaffnen. Diese überschritten dann die Demarkationslinie der zwischen beiden Staaten umstrittenen Region Kaschmir. Pakistan weist die Vorwürfe zurück.
Die Kaschmir-Region ist seit einem Krieg 1947 zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan geteilt, wird aber bis heute von beiden Staaten zur Gänze beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.
pab/stu (afp, rtr)